Analysten halten eine Verzögerung der Auslieferung des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows XP am 25. Oktober für äußerst unwahrscheinlich. Zwar sehe sich der Konzern einem neuerlichen Sturm der Entrüstung über Win XP ausgesetzt, doch die Reihen der beschützenden Politiker seien zu dicht als dass ein Gericht einschreiten werde. Das ist das Ergebnis eines Berichts des ehemaligen Rechtsanwalts und Analysten Brendan Barnicle von der Firma Pacific Crest Securities.
„Eine Verschiebung ist aus mehreren Gründen höchst unwahrscheinlich“, erläuterte Barnicle in seinem Report weiter. „Um überhaupt eine Untersuchung einleiten zu können, müssen sehr hohen Anforderungen an die Beweislage erfüllt werden. Prinzipiell tendieren die Gerichte dazu, eher eine Geldbusse zu verhängen als einen Prozess zu beginnen.“ Es sei darüber hinaus unwahrscheinlich, dass das Gericht das neue Betriebssystem als Stütze eines Internet-Monopols durch Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) betrachten werde. Kritiker hatten zuvor einen möglichen Schaden für die Verbraucher sowie wettbewerbswidriges Verhalten des Konzerns angeführte.
„Unterm Strich sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass alle Versuche, Windows XP zu verbieten, ins Leere laufen werden“, erklärte auch der Analyst Michael Stanek von Lehman Brothers bereits in der vergangenen Woche. „Die Anschuldigungen beispielsweise durch AOL werden vor Gericht keinen Bestand haben.“
Ende vergangenen Monats hatte der in New York ansässige demokratische Senator Charles Schumer angekündigt, sich für eine Verschiebung von Win XP einzusetzen (ZDNet berichtete). Im Stimmkreis des Senators haben verschiedene Konkurrenten von Microsoft ihren Stammsitz. So zählen zu den potentiellen Wählern des Politikers die Mitarbeiter von AOL Time Warner (Börse Frankfurt: AOL), IBM (Börse Frankfurt: IBM) und Eastman Kodak. Mit seiner INitiative schlug Schumer in dieselbe Kerbe wie die Generalstaatsanwälte verschiedener US-Staaten, die das Bezirksgericht von Columbia um eine einstweilige Verfügung ersucht haben.
Auch das Unternehmen Intertrust hat eine bereits gegen Microsoft bestehende Klage erweitert. Darin behauptet die Firma, die mit Windows XP verbundene Produktaktivierung verletze vier Intertrust-Patente.
Neben den Politikern und Interstrust gehen insgesamt sieben US-amerikanische Bürgerrechtsgruppen gegen Win XP vor. Das Electronic Privacy Information Center (EPIC), die Junkbusters und fünf weitere Gruppen verlangen ein Verbot des geplanten Launches. Das Hauptaugenmerk dieser Klagen liegt auf dem Zusammenspiel von Windows XP mit Passport – in anderen Worten auf der kompletten .Net-Strategie des Konzerns (ZDNet berichtete).
XP steht für „Experience“. Das Betriebssystem soll die technisch solidere Basis des Profi-Systems Windows 2000 auch dem Durchschnittsnutzer zugänglich machen und die bislang inkompatiblen Programmversionen Millenium Edition (ME) und Windows 2000 zusammenführen. Das ZDNet Windows XP Resource Center bietet News, Tests, Screenshots und Leserforen zum neuen OS.
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