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44 Monate Haft für Online-Verbrechen

Vor rund zwei Wochen ist Mark Jakob all sein Vermögen losgeworden, nun muss er zusätzlich für 44 Monate hinter Gitter. Der US-Bezirksrichter Dickran Tevrizian sprach den 23-jährigen schuldig, eine ganze Reihe von Anlegern um rund 110 Millionen Dollar gebracht zu haben.

Wie berichtet hatte der Fall im Umfeld der New Economy-Euphorie im August 2000 Begonnen. Jakob borgte sich 3000 Aktien der Hightech-Firma Emulex zu einem Kurs zwischen 72 und 92 Dollar. Es handelt sich um ein Verfahren, bei dem sich Aktionäre Anteilscheine einer Firma leihen in der Hoffnung, dass der Kurs fällt. Tut er das, können sie die Papiere zurückgeben und die Differenz kassieren. Doch der Kurs stieg auf mehr als 100 Dollar.

Durch die von Jakob verbreitete Falschmeldung sackte die Emulex-Aktie auf etwa 52 Dollar ab. Alleine dadurch habe Jakob rund 50.000 Dollar Gewinn eingefahren. Zusätzlich deckte er sich mit 3500 Anteilscheinen ein um sie nach bekannt werden des Hoax und der damit verbundenen Genesung des Kurses mit annähernd 200.000 Dollar Gewinn wieder zu verkaufen.

Bei der nun erfolgten Verurteilung Jakobs muss es zu tragischen Momenten gekommen sein. „Erst als gesehen habe, was die Investoren mitmachen mussten, wurde mir die Größe meiner Schuld bewusst“, gab Jakob zu Protokoll. Besonders das Schicksal einer behinderten Frau habe ihn angerührt. Diese hat durch Jakobs Betrug die Ersparnisse ihres Lebens verloren. In einem Brief an das Gericht hält die Direktorin der US-Aufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) Pacific Region, Valerie Caproni, fest, dass es sich beim Emulex-Fall um den größten Betrug in der kurzen Geschichte des Internet handelt.

Die Securities and Exchange Commission hatte Jakob bereits Ende vergangenen Monats dazu verpflichtet, rund 400.000 Dollar an die Geschädigten zurückzuzahlen. Diese Summe hatte er durch seine gefälschte Pressemeldung gewonnen. Bereits im Dezember vergangenen Jahres war Jakob grundsätzlich schuldig gesprochen worden (ZDNet berichtete laufend).

ZDNet.de Redaktion

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