Nun steht es fest: Napster-User müssen für den Tauschservice künftig fünf Dollar pro Monat zahlen. „Im Prinzip“ bleibe aber alles „wie bisher“, erklärte der neue Napster-Chef Konrad Hilbers in seinem ersten Interview nach Amtsantritt dem Hamburger Magazin „Stern“.
Weiterhin können die Napster-User ihre eigenen CDs über ihre Computer und ihren Internet-Anschluss anderen Musikfans zur Verfügung stellen. Dass sie dafür jetzt eine Gebühr an Napster zahlen müssen, sei notwendig, „um die Musiker zu bezahlen“, so Hilbers.
Während Napster früher bis zu 70 Millionen Nutzer hatte, könnten jetzt – so zitiert Hilbers den Napster-Gründer Shawn Fanning – „schon wenige hundert Teilnehmer ein attraktives Angebot ermöglichen“. Die monatliche Gebühr von rund zehn Mark hatte sich bereits seit Wochen herauskristallisiert.
Eine Studie der Beratungs- und Markforschungsfirma Jupiter Media Metrix hatte vor kurzem belegt, dass Napsters Konkurrenten immer mehr an Boden gewinnen: Bodetella hat demnach schon rund eine Million Nutzer, Audiogalaxy verzeichnete im Mai 978.000, Imesh 474.000 Nutzer. Dagegen rutschte die Popularität von Napster dramatisch ab. Die Zahl der Napster-Nutzer sank zwischen Februar und Juni um 31 Prozent auf 18,8 Millionen. Auch die Zeitdauer der Besuche auf der Napster-Homepage sank in diesem Zeitraum dramatisch um 65 Prozent auf 2,2 Milliarden Minuten.
Napster kämpft seit Monaten gegen Klagen zahlreicher Musikfirmen, die dem Gratisangebot systematische Urheberrechtsverletzungen vorwerfen (ZDNet berichtete laufend). Das Unternehmen installierte als Folge des Streits ein Filtersystem, um das Kopieren von urheberrechtlich geschützten Titeln zu verhindern. Die Unternehmen bezweifeln jedoch, dass diese Filter effektiv genug sind. Anfang Juli musste Napster auf Grund einer gerichtlichen Anweisung seinen Dienst einstellen.
ZDNet bietet im Downloadbereich zahlreiche Alternativen zur populären Napster-Software.
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