Wegen der weltweiten Nachfrageflaute bei Computern und Mobiltelefonen schließt Toshiba vorübergehend eine seiner Chip-Fabriken in Japan. Betroffen sei eines der Werke in Yokkaichi im Westen des Landes mit 300 Mitarbeitern, sagte ein Firmensprecher in Tokio.
Die Beschäftigten würden mit Schließung der Anlage Ende September im nahegelegenen Schwesterwerk des zweitgrößten japanischen Chipherstellers weiterbeschäftigt. Den Angaben zufolge soll die Produktion in dem geschlossenen Werk erst wieder aufgenommen werden, wenn die weltweite Nachfrage nach Halbleitern deutlich anzieht.
Bereits vor zwei Monaten hatte der japanische Chiphersteller angekündigt, seine Produktion während dieses Sommers teilweise einzustellen. Während der Periode vom späten Juli bis Mitte August werde man eine Transistor-Fabrik, die Bauteile für Handy-Hersteller fertigt, sowie ein Werk, welches integrierte Schaltungen produziert, für zwei bis drei Wochen stilllegen. Dieser Zeitraum verlängert sich nun offensichtlich auf unbestimmte Dauer.
Der Lehman Brothers Analyst Scott Foster zeigte sich im Juni überzeugt, dass Toshiba nicht das einzige Unternehmen bleibt, das von der Chip-Krise betroffen ist. „Immer wenn die Japaner wirklich in Schwierigkeiten sind, machen sie lange Ferien.“ In einem Anfang des Monats veröffentlichten Bericht erklärte der Merrill Lynch-Analyst Hitoshi Shin, Hitachi, NEC (Börse Frankfurt: NEC), Fujitsu, Toshiba und Mitsubishi würden seiner Ansicht nach zusammengenommen einen operativen Verlust von 455,8 Millionen Dollar einfahren, verglichen mit den zusammengerechneten Gewinn-Zielen von 1,8 Milliarden Dollar ein erheblicher Unterschied.
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