Eigentlich schien das Rennen um die Vorherrschaft in der Computerbranche vor 20 Jahren bereits gelaufen: In der Klasse der gerade noch bezahlbaren elektronischen Wunderkästen blitzten abseits der Großrechnerszene Namen wie Apple (Börse Frankfurt: APC), Atari, Commodore, Sinclair, Tandy oder Xerox (Börse Frankfurt: XER) auf. An einem sonnigen Mittwoch, dem 12. August 1981, holte der Büromaschinenpionier IBM zum Gegenschlag aus: In New York wurde der Kundschaft der „IBM Personal Computer 5150“ vorgestellt – die Geburtsstunde des PC.
Ein Dutzend Ingenieure hatte unter strengster Geheimhaltung in Florida in 18 Monaten aus handelsüblichen Komponenten einen Rechner zusammengeschraubt, der wie kein anderer vor oder nach ihm mit seinem technischen Konzept den Markt prägen sollte. Obgleich weder Aussehen noch die Rechenleistung oder gar das Betriebssystem dem neuesten Stand der Technik entsprachen, machte die schwere graue Kiste mit dem 4,77 MHz-Chip Intel (Börse Frankfurt: INL) 8088 Karriere.
Wie die Hardware war auch das Betriebssystem schon damals nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss. Zu einem Lizenzvertrag mit dem Jungunternehmer Bill Gates über Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) MS-DOS 1.0 kam es erst, nachdem ein Deal mit Digital Research über deren DR-DOS scheiterte. Die Konkurrenz war IBM und Microsoft mit Betriebssystemen, die nicht auf kryptische Zeilenbefehle, sondern bereits auf Mausklick reagierten, damals um mindestens zehn Jahre voraus. Immerhin war die nackte Basisversion des Ur-PC bereits für 1560 Dollar zu haben, mit Diskettenlaufwerk und Monitor wurde es jedoch schon doppelt so teuer.
IBM macht aus den bescheidenen technischen Werten des späteren Erfolgsmodells kein Hehl. „Seine Speicherkapazität betrug 64.000 Zeichen“, heisst es nüchtern in einer Erklärung von IBM Deutschland. Selbst „der Drucker wurde von Epson gebaut und unter dem Label IBM verkauft“. Doch der Erfolg des technisch angestaubten Billig-PCs war nicht aufzuhalten. Durch einen Vertrag mit der Ladenkette Computerland gelang es, das Produkt in den Markt zu drücken. Das „Time Magazine“ kürte die Maschine 1982 zum „Mann des Jahres“. Im Herbst 1983 war der Ur-PC erstmals auch in Deutschland zu haben. 1987 meldet IBM die erste Million verkaufter PCs. Heute bergen 97 Prozent aller Desktop-Rechner die von IBM entwickelte Architektur in sich.
„Wir hatten keine Ahnung, dass unsere Arbeit die Welt verändern würde“, erinnert sich Mark Dean, der als 23-Jähriger zu den Entwicklern des IBM-PC gehörte. „Wir wollten den Menschen ein neues Produkt auf den Schreibtisch stellen, mit dem sie schneller und einfacher arbeiten konnten.“ IBM war jedoch nicht auf Dauer in der Lage, von seinem Nacht- und Nebel-Coup zu profitieren. Da die Bauteile nicht von dem Unternehmen selbst konzipiert waren, fing die Konkurrenz nur wenige Monate nach der Vorstellung des Ur-Rechners an, den IBM-Computer nachzubauen. Heute muss sich IBM nach Dell (Börse Frankfurt: DLC) und Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) mit Platz drei unter den weltgrößten Computerherstellern begnügen. Allen drei macht derzeit die schwere Absatzkrise auf den internationalen Märkten zu schaffen.
Trotz immer wieder ertönender Abgesänge über das bevorstehende Ende des PC ist bislang noch kein Nachfolger in Sicht, wie auch Intel-Chef Andy Grove und Microsoft-Gründer Gates als wichtigste Hardware- und Softwarelieferanten für die Schreibtisch-Computer nun zum Geburtstag zufrieden feststellten. Grove ließ sich aber immerhin noch zu einem kleinen Seitenhieb auf Gates‘ heutige Windows-Betriebssysteme hinreißen: Auch 20 Jahre nach seiner Erfindung stürzten PC noch immer ab, seien nach dem Einschalten nicht sofort benutzbar und könnten sich nicht automatisch vor Datenverlust schützen.
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