Code Red: AT&T blockiert Kunden-Server

AT&T (Börse Frankfurt: ATT) hat am Mittwoch bestätigt, dass man den Zugriff auf die privaten Heim-Web-Server von Kunden blockiert habe, um die Verlangsamung des Internet-Traffics über die firmeneigenen Kabel-Internet-Zugänge zu umgehen. „Wir versuchen, das Wohl der Gesamtheit unserer Kunden zu beschützen“, erklärte die Unternehmenssprecherin Sarah Eder die effektive Schließung zahlreicher Web-Sites. Insgesamt hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 1,35 Millionen Internet-Kunden über Kabel.

„Gemäß unserer allgemeinen Geschäftsbedingungen dürfen unsere Kunden mit Kabelmodem keine eigenen Web-Server betreiben“, so Eder. Unternehmenskunden seien von dem Schritt nicht betroffen. Indem der Code Red II-Wurm die benachbarten Server eines infizierten Rechners scannt, verlangsamt der Wurm den Internet-Traffic erheblich.

Mittlerweile hat Microsoft auch einen Patch bereit gestellt, mit dem die Auswirkungen von Code Red II beseitigt werden können. Andere Sicherheitsunternehmen empfehlen aber, den Server komplett neu aufzusetzen, um wirklich alle Spuren des Trojaners zu beseitigen.

Weiterhin unbestätigt sind die Meldungen der niederländischen Hackergruppe 29a, die sich selbst der Urheberschaft von Code Red II rühmt. „Außer der Selbstbezichtigung haben wir keinerlei Hinweise darauf, dass das diese Niederländer waren“, sagte der Sprecher des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnologie, Michael Dickopf, gegenüber ZDNet.

Bei Compuserve Deutschland war bis Redaktionsschluss niemand zu erreichen, der eine Aussage der Hotline auf eine Kunden-Anfrage hin bestätigt, wonach auftretende Probleme beim Abrufen von Mails auf den Code Red-Wurm zurückzuführen seien. Auch der Umzug der Seite von Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) Deutschland wird laut einem Unternehmenssprecher auf nicht näher spezifizierte „technische Probleme“ zurückgeführt. Auf der Web-Site selbst ist jedoch von einem Wechsel des Dienstleistungspartners die Rede. Aufgrund der Änderung der IP-Adresse und den zuvor auftretenden technischen Schwierigkeiten war die Site teilweise nicht erreichbar. Die neue IP-Adresse lautet 193.243.161.76.

Virenexperten befürchten, dass es wie beim Loveletter-Virus noch zahlreiche Varianten von Code Red geben wird, welche eine Schwachstelle in Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) Internet Information Server ausnutzen. Allerdings sind auch bei zahlreichen anderen Servern Probleme bekannt, die für solche Wurm-Attacken ausgenutzt werden könnten.

Kontakt:
Compaq, Tel.: 089/99330 (günstigsten Tarif anzeigen)

Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, Tel.: 0228/95820 (günstigsten Tarif anzeigen)

Compuserve, Tel.: 01805/704070 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gaming-bezogene Phishing-Attacken um 30 Prozent gestiegen

Über drei Millionen Angriffsversuche unter Deckmantel von Minecraft / YouTube-Star Mr. Beast als prominenter Köder

2 Tagen ago

KI erleichtert Truckern die Parkplatzsuche

Die Prognose für die Anfahrt bezieht das Verkehrsaufkommen, die Stellplatzverfügbarkeit sowie die Lenk- und Ruhezeiten…

2 Tagen ago

EU AI-Act Risk Assessment Feature

Unternehmen können mit Casebase Portfolio an Daten- und KI-Anwendungsfällen organisieren.

2 Tagen ago

Smarthome-Geräte sind Einfallstor für Hacker

Smart-TV oder Saugroboter: Nutzer schützen ihre smarten Heimgeräte zu wenig, zeigt eine repräsentative BSI-Umfrage.

2 Tagen ago

Core Ultra 200V: Intel stellt neue Notebook-Prozessoren vor

Im Benchmark erreicht der neue Core Ultra 200V eine Laufzeit von 14 Stunden. Intel tritt…

2 Tagen ago

Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine…

3 Tagen ago