Kurth optimistisch bezüglich UMTS-Ausbau

Ein Jahr nach der Versteigerung der UMTS-Lizenzen hat sich der Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, Matthias Kurth, optimistisch zu den Erfolgsaussichten des neuen Mobilfunkstandards gezeigt.

Die Behörde habe beim Aufbau der neuen Netze „einen weiten Mantel“ vorgegeben, sagte Kurth am Donnerstag in Bonn. Die Betreiber müssten bis Ende 2005 de facto nur acht Prozent der Fläche in Deutschland abdecken. Zusammen mit der Möglichkeit zu Kooperationen mehrerer Firmen beim Netzaufbau sehe er „realistische Rahmenbedingungen“ für die Lizenzinhaber. „Dass bei einer neuen Technik immer Kinderkrankheiten überwunden werden müssen, ist normal“, sagte Kurth mit Blick auf mögliche Verzögerungen bei den von den Firmen gesetzten Startterminen. „Das macht uns nicht nervös.“

Zur Einschätzung seines Vorgängers Klaus-Dieter Scheurle, von den heute sechs UMTS-Lizenzinhabern würden längerfristig nur vier übrig bleiben, wollte sich Kurth nicht direkt äußern. „Das sind Markteinschätzungen und Markteinschätzungen unterliegen gewissen Moden“, sagte Kurth. „Wir haben übrigens als Behörde nie gesagt, dass es sechs Lizenzen sein müssen. Es waren die Bieter, die dieses Ergebnis herbeigeführt haben.“

Der SPD-Politiker betonte, wenn sich Telefonfirmen heute über die hohen Preise beschwerten, müssten sie sich an ihre damaligen Berater wenden. „Wenn sie damals mitgeboten haben, dann weil sie den Argumenten von Analysten und Beratern geglaubt haben.“ In einem beispiellosen Bieterrennen waren bei der Versteigerung der sechs deutschen multimediafähigen UMTS-Lizenzen im vergangenen Jahr fast hundert Milliarden Mark zusammengekommen. Jeder Anbieter musste damit nach dem Ende der Auktion, die noch von dem CSU-Mitglied Scheurle geleitet worden war, rund 16 Milliarden Mark an den Staat zahlen. Seitdem sind die einst euphorischen Hoffnungen in den neuen multimediafähigen Handy-Standard stark abgekühlt.

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ZDNet.de Redaktion

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