Palm (Börse Frankfurt: TCC) hat am Donnerstag angekündigt, den Betrieb und das intellektuelle Vermögen der Softwareschmiede Be für elf Millionen Dollar in Aktien zu übernehmen. So will der gebeutelte Handheld-Hersteller seine firmeneigene Software-Abteilung stützen.
Be wurde vor allem mit einem eigenen Be OS bekannt, das speziell für Multimedia-Anwendungen zugeschnitten war. Im Angesicht von Microsofts Dominanz hatte das Produkt aber allerdings als Nischenprodukt Aussicht auf Erfolg. Gegründet wurde die Firma von Jean-Louis Gassee, einem früheren Chef von Apple (Börse Frankfurt: APC).
Darüber hinaus kündigte Palm an, dass der Geschäftsführer der Platform Solutions Group, Alan Kessler, am Freitag zurücktreten wird. Keine der beiden Parteien nannte einen Grund für den Schritt. Kommissarisch soll der Verwaltungsratschef von Palm Eric Benhamou seine Aufgabe betreuen.
Der bisherige Be-Boss Gassee soll unter anderem helfen, die bisher zerstrittenen Hard- und Software-Abteilungen bei Palm zu einer besseren Zusammenarbeit zu bewegen. Während das Software-Department das Palm-Betriebssystem an Wettbewerber lizensiert, konkurriert die Hardware-Abteilung mit eben diesen Lizenznehmern. Erst vergangenen Monat hatte Palm angekündigt, ein Tochterunternehmen zu gründen, welches das Palm-Betriebssystem entwickelt und lizensiert. Im Gegenzug sollte dafür die Software-Abteilung aufgestockt werden.
Die Aktien von Palm sind in diesem Jahr um 85 Prozent gefallen. Anfang des Monats hatte Dataquest erklärt, eine Studie zeige den Rückgang des Handheld-Geschäfts um 21 Prozent vom ersten auf das zweite Quartal 2001. Während die Verkäufe an Endverbraucher abnähmen, stiegen diejenigen an Firmenkunden. Das wiederum könnte ein Indiz für den Erfolg von Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) Pocket PCs sein.
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