T-Aktie: Kleinanleger fordern Aufklärung

Nach der Bekanntgabe eines weiteren Großverkaufs von T-Aktien (Börse Frankfurt: DTE) haben Aktionärsschützer von Telekom-Chef Ron Sommer Klarheit über weitere Pakete gefordert, die noch auf den Markt kommen könnten. Sommer habe den Aktionären versprochen, dass in diesem Jahr maximal 100 Millionen Aktien der bisherigen Großanteilseigner verkauft werden könnten, sagte Marc Tümmler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Mit dem Fall weiterer Haltefristen Anfang September und Anfang Dezember stehe nun zu befürchten, dass diese Zahl deutlich überschritten werde. Unterdessen legte die T-Aktie im Xetra-Handel weiter deutlich zu. Das Wertpapier kletterte am Vormittag um 5,7 Prozent auf 19,06 Euro (37,28 Mark), bevor sich die Kursgewinne auf rund 3,3 Prozent begrenzten. Bereits am Freitag hatte die T-Aktie 8,54 Prozent zugelegt.

Am Sonntag hatte die Telekom bekannt gegeben, dass der finnische Telefonkonzern Sonera in den vergangenen Wochen 21,9 Millionen Aktien auf den Markt gebracht hatte. Nach Angaben der Telekom ging der Verkauf im Juli und August in kleinen Paketen über die Bühne; durchschnittlich kassierte Sonera 25,75 Euro (50,36 Mark) je T-Aktie. Zuvor hatte bereits die Deutsche Bank im Auftrag des Großaktionärs Hutchison Whampoa ein Paket von 44 Millionen T-Aktien verkauft und damit den Kurs des Papiers stark unter Druck gesetzt.

Zum 1. September und zum 1. Dezember laufen Haltefristen für weitere rund 500 Millionen T-Aktien aus. Die hoch verschuldete Sonera hatte bereits angekündigt, sich spätestens bis Jahresende von den ihr nun noch verbleibenden 50 Millionen T-Aktien zu trennen. „Sommer hat im Mai vor 10.000 Aktionären gesagt, dass die Pakete, die auf den Markt strömen könnten, längst untergebracht sind“, erinnerte Tümmler. Die Anleger hätten „leidvoll erleben“ müssen, dass dies nicht der Fall sei.

Die Telekom müsse sich vorwerfen lassen, „dass es zu solchen Fehlentwicklungen gekommen ist“. Positiv an dem Verkauf der von Sonera gehaltenen T-Aktien sei, dass diese von der beauftragten Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein „marktschonend“ platziert worden seien, sagte Tümmler. Anders als bei den Verkäufen durch die Deutsche Bank sei der Kurs der Telekom „nicht durch Ungeschicktheit und Tölpelhaftigkeit“ unter Druck gesetzt worden.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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