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Telekom setzt auf Schuldenabbau und Konsolidierung

Nach kostspieligen Einkaufstouren kommen bei der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) nun die kühlen Rechner zum Zug. Zukäufe plane das Unternehmen auf absehbare Zeit nicht mehr, wie Telekom-Chef Ron Sommer am Dienstag vor dem Hintergrund von Rekordschulden und einem dreistelligen Millionenverlust im ersten Halbjahr versicherte.

Mit einem Fünf-Punkte-Programm soll das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs getrimmt werden. Ziele sind eine höhere Qualität der Dienste, verbesserte Ergebnisse in den Teilgesellschaften, Schuldenabbau, Integration zugekaufter Gesellschaften und neue Produkte.

ZDNet stellt auf Basis von AFP-Material die zentralen Punkte zusammen: „Baustellen“ sieht Telekom-Chef Sommer nach eigenen Angaben noch vielerorts in seinem in den vergangenen Jahren zusammengekauften transatlantischen Konzern. Nach dem Motto „Wer viel schluckt, hat viel zu verdauen“ will er nun bei Zukäufen eine Ruhepause einlegen und neben dem jüngsten Erwerb VoiceStream aus den USA auch die vielfältigen Telekom-Beteiligungen in den USA sowie West- und Osteuropa besser in den Konzern einbinden.

Schuldenabbau steht in der Prioritätenliste gleichzeitig ganz oben. Derzeit sitzt Sommers Unternehmen auf Rekordschulden von 65,5 Milliarden Euro. Der Telekom-Chef will diesen Berg bis Ende 2002 auf 50 Milliarden Euro verringern. Dies geht nur, wenn die Mobilfunk-Tochter T-Mobile wie geplant im kommenden Jahr an die Börse gebracht wird. Dies soll allein fast zwei Drittel der für die Schuldenreduzierung benötigten 15,5 Milliarden Euro bringen. Zweitgrößter Brocken beim Abstottern der Verbindlichkeiten sind geplante Einnahmen von fünf Milliarden Euro aus dem laufenden Verkauf der restlichen TV-Kabelgesellschaften an das US-Unternehmen Liberty Media.

Im Mobilfunk sieht Sommer weiter den Wachstumsbringer der Zukunft. Mit Voicestream hat T-Mobile mittlerweile 43,9 Millionen Handy-Kunden weltweit unter Vertrag, davon 22,1 Millionen in Deutschland. Rund um den Globus sollen die Mobilfunk-Firmen künftig unter der Marke T-Mobile firmieren. Große Hoffnungen setzt die Telekom weiter auf den neuen multimediafähigen UMTS-Mobilfunkstandard, mit dem der Bonner Konzern 2003 an den Start gehen will. „Signifikanten Umsatz“ aus diesem Bereich erwartet Sommer allerdings erst im Jahr 2004.

Auch die Internet-Tochter T-Online wartet weiter mit hohem Kundenwachstum auf. Zum Ende des ersten Halbjahres gingen 9,2 Millionen Menschen mit der Telekom ins weltweite Datennetz. Rasant wuchs zuletzt der Hochgeschwindigkeitsanschluss T-DSL, über den mittlerweile 1,2 Millionen Firmen und Haushalte Datenpakete verschicken und empfangen. Bis Ende des Jahres sollen es deutlich mehr als zwei Millionen sein. Dass angeschlossene Kunden allein aber nicht viel Umsatz bringen, weiß angesichts weiter auflaufender Verluste auch die Telekom: Sie will T-Online nun „zum führenden Internet-Medienhaus“ umbauen und schmiedet damit immer neue Inhalte-Allianzen mit etablierten Inhalteanbietern von Autozeitschriften und -herstellern, der „Bild“-Zeitung bis zum ZDF.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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