Die französische Telefonfirma Cegetel und der belgische Ex-Monopolist Belgacom prüfen angeblich einen Zusammenschluss. Beide Firmen haben offenbar bereits erste Vorgespräche geführt, berichteten die Pariser Wirtschaftsblätter „La Tribune“ und „Les Echos“.
Die Verhandlungen könnten nach dem Scheitern der Fusion zwischen Belgacom und der niederländischen KPN erneut in Gang kommen (ZDNet berichtete). Ein Sprecher des französischen Mischkonzerns Vivendi dementierte die Angaben. „Es gibt keine Verhandlungen mit Belgacom, und es hat keine gegeben“, erklärte er für den Cegetel-Großaktionär.
Belgacom und Cegetel machen dem französischen Ex-Monopolisten France Télécom auf ihren heimischen Märkten Konkurrenz. Die Mobilfunknetze beider Firmen, Belgacom Mobile (Proximus) in Belgien und SFR in Frankreich, arbeiten zusammen. Zudem haben die Firmen beziehungsweise ihre Mobilfunk-Töchter in der britischen Vodafone und dem US-Unternehmen SBC Communications gemeinsame Großaktionäre.
Ende vergangener Woche hatte Belgacom den Fusionsplan mit KPN aufgegeben. Diversen Berichten zufolge konnten sich die Fusionspartner in den vergangenen Wochen weder auf die Bewertung ihrer Unternehmen noch auf die künftige Führung einigen. KPN ist die Mutter des deutschen Anbieters E-Plus.
Die Brüsseler Regierung hatte nach Medienangaben darauf gedrungen, dass der belgische Staatskonzern die Führung in einem gemeinsamen Unternehmen übernimmt. Im vergangenen Jahr war die geplante Fusion von KPN und der spanischen Telefónica am Streit um den Staatseinfluss geplatzt. Damals hatten sich spanische Banken als Telefónica-Großeigner gegen eine dominante Rolle des niederländischen Staates gesperrt.
KPN erwirtschaftet drei Mal so viel Umsatz wie die nicht börsennotierte Belgacom. Der kleinere Fusionspartner hat jedoch anders als die große KPN kaum Schulden. Bei KPN waren unter anderem durch den Kauf von E-Plus und die Milliardeninvestitionen in UMTS-Mobilfunk 23 Milliarden Euro (45 Milliarden Mark) an Verbindlichkeiten aufgelaufen.
Eine ausführliche Übersicht der letzten KPN-Quartalsergebnisse liefert das Unternehmen in einem 20-seitigen „.pdf“-Dokument.
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