Trotz der Probleme vieler E-Commerce-Anbieter will der Otto Versand das Geschäft mit dem Online-Handel weiter ausbauen. Vorstandschef Michael Otto sagte am Donnerstag in Hamburg, sein Unternehmen wolle in zehn Jahren 20 Prozent seines Umsatzes im Internet machen. Damit peilt der Versender ein doppelt so hohes Ziel wie der Einzelhandel an, der lediglich eine Prognose von zehn Prozent wagt.
Im vergangenen Geschäftsjahr hat Otto im reinen Endverbrauchergeschäft einen Internet-Umsatz von 2,1 Milliarden Mark (1,1 Milliarden Euro) erzielt, betonte der Unternehmenschef. Das entspreche einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Im Inland sei dieser Umsatz von 450 Millionen Mark im Jahr 1999 auf 1,1 Milliarden Mark gesteigert worden. Die Dynamik des E-Commerce ist auch im laufenden Geschäftsjahr ungebrochen, sagte Otto. Bis Ende August seien die Online-Umsätze national und international erneut um über 50 Prozent angewachsen.
Zur gegenwärtig teilweise schwierigen Lage viele andere E-Commerce-Anbieter sagte Otto, in der Branche sei einer „total überzogenen Euphorie“ eine „total überzogene Skepsis“ gefolgt. Er gehe davon aus, dass in diesem Bereich derzeit drei bis fünf Jahre Anlaufverluste einkalkuliert werden müssten.
Die Otto-Handelsgruppe, die mit 90 Handelsunternehmen in 23 Ländern Europas, Amerikas und Asiens vertreten ist, verzeichnete nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden im Geschäftsjahr 2000 ein zweistelliges Wachstum mit einem Umsatzplus von 14,7 Prozent auf 46 Milliarden Mark (23,526 Millionen Euro).
Im Vorjahr waren es 40,13 Milliarden Mark (20,52 Milliarden Euro). Der Jahresüberschuss habe sich von 629 Millionen Mark (322 Millionen Euro) auf 505 Millionen Mark (258 Millionen Euro) vermindert. Dieser Rückgang sei vor dem Hintergrund gezielter Investitionen insbesondere in E-Commerce-Aktivitäten und den Aufbau von Joint-ventures zu sehen.
„Trotz weltweit schlechter konjunktureller Rahmendaten geht das Unternehmen national und international weiterhin seien Weg eines soliden, ertragsorientierten Wachstums“, sagte Otto. Im laufenden Geschäftsjahr sei weltweit bis Ende August ein Umsatzplus von 2,5 Prozent erreicht worden, im Inland von vier Prozent. Er gehe davon aus, dass es auch bis Ende des Jahres bei diesen Zahlen bleibt.
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