Liberty: Eigenes Kabelprogramm kostet knapp 30 Mark

Der US-Konzern Liberty Media will bei einer erfolgreichen Übernahme des Kabelnetzes der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) sein Programm in einem Jahr starten. Dieses Ziel gab Liberty-Chef John Malone in einem Interview mit dem Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ vor. Der Einstiegspreis für Kabelkunden werde inklusive des Decoders „irgendwo zwischen 20 und 30 Mark“ liegen, sagte Malone.

Er will nach eigenen Angaben mit Partnern insgesamt zehn, vielleicht auch zwölf Milliarden Mark (5,11 bis 6,14 Milliarden Euro) in Deutschland investieren. Die Deutsche Telekom hatte vergangene Woche bekannt gegeben, dass Liberty für 5,5 Milliarden Euro (knapp 10,8 Milliarden Mark) in bar, Aktien und Optionsscheinen die sechs noch bei der Telekom verbliebenen Kabelnetz-Regionen mit zehn Millionen Haushalten übernehmen soll.

Unsicher ist aber noch, ob das Bundeskartellamt dem Deal zustimmt. Die Bonner Behörde hat große Bedenken gegen den Verkauf, weil mit Liberty erstmals ein großes Medienhaus mit eigenen Programmen weite Teile der deutschen TV-Kabelinfrastruktur in die Hand bekäme.

Ob es zu einer so genannten vertieften, mehrmonatigen Prüfung kommen werde, könne die Behörde aber erst nach der Anmeldung des Vorhabens durch die Telekom entscheiden, erklärte ein Sprecher der Bonner Behörde vor einer Woche.

Problematisch könnte sein, dass mit Liberty ein Anbieter auf den Markt eintrete, bei dem „Netz und Inhalte zusammenkommen“. Liberty hält unter anderem Beteiligungen am US-Medienriesen AOL Time Warner und an News Corp. von Rupert Murdoch und kann damit auch eigene Programme für die Netze bereitstellen (ZDNet berichtete). Die Telekom kündigte ihrerseits an, den Verkauf „jetzt“ dem Kartellamt zu melden.

ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800-3300700

ZDNet.de Redaktion

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