Nach Milliardenverlusten ist der Chef des niederländischen Telefonunternehmens KPN, Paul Smits, zurückgetreten. Dies teilte KPN am Montag in Den Haag mit. KPN hatte in den ersten sechs Monaten des Jahres einen Netto-Verlust von 1,038 Milliarden Euro (2,03 Milliarden Mark) verbuchen müssen.
Jüngst war zudem die Fusion des Unternehmens mit dem belgischen Staatskonzern Belgacom gescheitert. KPN ist die Mutter des deutschen Anbieters E-Plus.
Diversen Berichten zufolge konnten sich die Fusionspartner in den vergangenen Wochen weder auf die Bewertung ihrer Unternehmen noch auf die künftige Führung einigen (ZDNet berichtete laufend).
Die Brüsseler Regierung hatte nach Medienangaben darauf gedrungen, dass der belgische Staatskonzern die Führung in einem gemeinsamen Konzern übernimmt. Im vergangenen Jahr war die geplante Fusion von KPN und der spanischen Telefónica am Streit um den Staatseinfluss geplatzt. Damals hatten sich spanische Banken als Telefónica-Großeigner gegen eine dominante Rolle des niederländischen Staates gesperrt.
KPN erwirtschaftet drei Mal so viel Umsatz wie die nicht börsennotierte Belgacom. Der kleinere Fusionspartner hat jedoch anders als die große KPN kaum Schulden. Bei KPN waren unter anderem durch den Kauf von E-Plus und die Milliardeninvestitionen in UMTS-Mobilfunk 23 Milliarden Euro (45 Milliarden Mark) an Verbindlichkeiten aufgelaufen.
Eine ausführliche Übersicht der letzten KPN-Quartalsergebnisse liefert das Unternehmen in einem 20-seitigen „.pdf“-Dokument.
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