Der 20-jährige Jan de Wit steht seit gestern vor einem Gericht im holländischen Leeuwarden. Ihm wird die Urheberschaft des „Anna Kournikova“ genannten Virus zur Last gelegt, der im Februar dieses Jahres weltweit für Schlagzeilen und verwüstete Systeme gesorgt hatte.
Dem Mann aus dem niederländischen Sneek drohen im Fall einer Verurteilung lediglich 240 Stunden gemeinnützige Arbeit. Der Staatsanwalt Roelof de Graaf ersuchte das Gericht sogar, de Wits Rechner und die CD mit dem Virus zurückzugeben. Der Fall wird nur vor einem Polizeigericht verhandelt, an dem nach niederländischem Recht minder schwere Fälle erörtert werden. Dabei wird die Höchststrafe niedriger angesetzt als bei einer höheren Instanz. Mit einem Urteil wird bis Ende dieses Monats gerechnet.
Der Anwalt von de Wit erklärte, es gebe „keine überzeugenden Beweise“ für tatsächliche Schäden durch den Virus. Ein Fax des FBI, in dem 55 Opfer des Virus und Schäden in Höhe von 166.827 Dollar aufgelistet sind, wurde selbst vom Staatsanwalt als unerheblich bezeichnet. Antiviren-Experten schätzten im Frühjahr, dass die Epidemie Unternehmen weltweit mehrere Millionen Mark gekostet hat.
De Wit hatte sich im Februar der Polizei gestellt, nachdem er sah, welchen Schaden sein Kournikova-Virus angerichtet hatte. Er soll nach dem Loveletter-Virus der am zweithäufigsten verbreitete Wurm jemals gewesen sein. Bei seinen ersten Aussagen erklärte de Witt, er habe den Virus geschrieben, um die Naivität der Anwender zu demonstrieren (ZDNet berichtete). Vor seiner Festname hatte sich der Autor im Internet zu Wort gemeldet: „Ich hab´s nicht zum Spaß getan“, sagte der Niederländer, der unter dem Online-Pseudonym „Onthefly“ auftrat. „Ich wollte den Leuten, die das Attachment öffnen keinen Schaden zufügen. Aber eigentlich sind sie selber schuld wenn sie sich infizieren.“
In einem „Bekennerbrief“ erklärte Onthefly, er habe den VBS Worm Generator zur Erstellung des Kournikova-Wurms benutzt. Dabei handelt es sich um ein im Internet verfügbares Tool, um Viren zu schreiben. Den Programmierer des Worm Generator nahm der Niederländer aber in Schutz und sagte, der habe nichts mit seiner Tat zu schaffen.
Die verseuchte Mail bot ein Bild der russischen Tennisspielerin Anna Kournikova an, beim Öffnen des Anhangs mit dem Titel „ANNAKOURNIKOVA.JPG.VBS.“ entfaltete sich eine Variante des VBSWG-Virus.
Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…
Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…
Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.
Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…
Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…
Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…