Ein Hacker mit dem Pseudonym „Anonymer Feigling“ hat am Samstag einen deutschen Ableger einer britischen Site von radikalen Islamisten geknackt und die Namen von rund 500 Empfängern eines Newsletters ins Netz gestellt. Das berichtete die Online-Ausgabe des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“.
Die einzigen Hinweise auf den Täter sind seine eigenen Worte, die er der Mailing-Liste mit auf den Weg gab: „Ein wenig musste ich mich schon anstrengen,“ erklärte der „Feigling“, „aber eigentlich war da gar kein Hindernis.“ Am Ende der Reihe von Namen schreibt er weiter: „hier kommen noch einige wenige, aber das ist nach dem Attentat in NY, daher schneide ich diese Leute ab. Ich will damit die Privatsphäre von ‚Neugierigen‘ schützen!“ ZDNet nennt die aktuelle Adresse der Namensliste aufgrund rechtlicher und ethischer Bedenken nicht.
Nach Angaben des Nachrichtenmagazins ist eine der veröffentlichten E-Mail-Adressen dem 26-jährigen Harburger TU-Student Said Bahaji zuzuordnen, der als einer der logistischen Drahtzieher des Terroraktes von 11. September gelte. Er habe nach Erkenntnissen des BKA den Todespiloten die Visa für den US-Flug besorgt und in Hamburg eine der Terroristen-Wohnungen angemietet.
In der Hackerszene kursiert nach Auskunft des Chaos Computer Clubs (CCC) im Moment ein Aufruf, Websites und andere über das Internet erreichbaren Kommunikationssysteme in islamischen Ländern beziehungsweise bei islamischen Organisationen zu zerstören. Dies sei als Reaktion auf die unfassbaren Mordanschläge in den USA gedacht. Der Chaos Computer Club sprach sich gegen diesen Aufruf aus und forderte dazu auf, diesen und ähnliche Pamphlete zu ignorieren. „Wir stehen hilflos vor der Macht der Zerstörung. Aber wir glauben an die Macht der Kommunikation, die sich letztendlich immer als positiver und stärker gezeigt hat als Hass“, so der CCC-Sprecher Jens Ohlig.
ZDNet hat alle Meldungen zu den Terror-Attacken und ihren Folgen für die IT-Branche in einem News-Report zusammengefasst.
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