Dringende Warnung vor Nimda-Virus

Hersteller von Antivirensoftware haben vor einem neuen Erreger im Netz gewarnt. „W32/nimda“ beziehungsweise „Read me“ soll sowohl PCs als auch Server mit Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) Internet Information Server (IIS) befallen. Einerseits verstopfe er die Internet-Gateways, indem er sich selbst an alle E-Mail-Adressen des infizierten Systems weiter versendet, andererseits scanne er das Netz nach potentiellen Opfern ab. Diese müssen ein als „Unicode Directory Traversal“ bekanntes Sicherheitsloch im IIS aufweisen. Der Virus soll sogar DDOS (Distributed Denial of Service)-Angriffe auf andere Webserver starten können.

„Anders als Code Red hängt Nimda an eine Internet-Seite verseuchtes Javascript an“, erklärte der Sicherheitsberater Graham Cluley von Sophos gegenüber ZDNet. „Das bedeutet dass sobald jemand eine solche Seite ansurft, sich der Virus automatisch an alle gespeicherten E-Mail-Adressen versendet. Vorausgesetzt natürlich, Sie haben keine entsprechende Antivirensoftware. Soweit zumindest der Stand unserer Erkenntnisse.“

Kurz: Der neue Virus scheint mit allen Wassern gewaschen: Er verwendet verschiedene Verbreitungsarten und stellt offenbar sogar selbsttätig die Sicherheitseinstellungen von Outlook auf „medium/mittel“, so Symantecs Cheftechniker Eric Chien auf Nachfrage. Doch genaueres könne er aktuell noch nicht mitteilen.

Experten bei Sophos berichteten zunächst, dass Nimda in einer E-Mail als angehängte Datei namens README.EXE erscheint. Laut Messagelabs sind die ersten Nimda-Viren heute Nachmittag in Korea aufgetaucht. Bereits in den ersten 60 Minuten seien über 100 Exemplare gesammelt worden. Das Unternehmen vermutet den Autor aber in den USA, da von dort der Großteil der verseuchten Botschaften kam.

Das Computer Emergency Response Team (CERT) Coordination Center der Carnegie Mellon University hatte bereits am morgen vor verdächtigen Scans im Netz gewarnt. Das CERT war es auch, das dem Virus zunächst den Namen „Read me“ gab. „Wir raten allen Betreibern von Sites dringend dazu, ihre Sicherheit auf den neusten Stand zu bringen. Insbesondere denken wir dabei an IIS- und E-Mail-Patches“, erklärte das Center.

Kontakt:
Sophos, Tel.: 06136/91193 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago