Bei der Vergabe der vier UMTS-Lizenzen für den Mobilfunk der dritten Generation nimmt der dänische Staat umgerechnet knapp eine Milliarde Mark ein. Wie die zuständige Regulierungsbehörde am Donnerstag in Kopenhagen bekannt gab, teilte sie die Lizenzen für je 950 Millionen Kronen (127,6 Millionen Euro/249,6 Millionen Mark) zu.
Der norwegische Konzern Telenor, dessen Tochterfirma Sonofon bislang Dänemarks zweitgrößtes Mobilfunk-Netz betreibt, geht leer aus. Lizenzen erhalten vielmehr die drei bereits auf dem Markt tätigen Firmen TDC Mobile Internet des Ex-Monopolisten Tele Danmark, Orange von France Télécom, Telia aus Schweden sowie als neuer Betreiber das Konsortium HI3G Denmark von Hutchison Whampoa aus Hongkong, NTT Docomo aus Japan und der niederländischen KPN.
Der Preis von 950 Millionen Kronen für eine UMTS-Lizenz entspreche 178 Kronen oder 24 Euro je Einwohner, rechnete die dänische Regulierungsbehörde vor. Damit zahlten die Telefonfirmen ungefähr so viel wie für eine Lizenz in Österreich, aber deutlich weniger als in Deutschland oder Großbritannien. In Deutschland hatte jeder der sechs Anbieter mehr als 16 Milliarden Mark berappt. Die Behörde zeigte sich erfreut über das Interesse an der Lizenzvergabe. Als Mindestgebot waren 500 Millionen Kronen je Lizenz festgelegt gewesen.
Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) hatte sich an dem Verfahren nicht beteiligt. Telenor hatte sich vor Ablauf der Bieterfrist nicht mit seinem Sonofon-Partner Bellsouth aus den USA einigen können und deswegen ein eigenes UMTS-Gebot eingereicht. An Sonofon hält Telenor 53,5 Prozent und Bellsouth 46,5 Prozent. Das HI3G-Konsortium, das statt Telenor nun zum Zuge kam, hat bereits in Schweden eine UMTS-Lizenz. Rund 70 Prozent der Dänen besitzen ein Handy; damit gibt es rund 3,8 Millionen Mobilfunk-Kunden.
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