Gestern hat Sun Microsystems (Börse Frankfurt: SSY) eine neue Server-Familie in New York vorgestellt. Neben dem Rechner mit dem Codenamen Starcat standen aber wie selbstverständlich die Terroranschläge vom 11. September und eine sich dadurch zusätzlich verschlechterte Wirtschaftslage im Mittelpunkt.
Konzernchef Scott McNealy erklärte während der Veranstaltung, die Angriffe seien zu einem Zeitpunkt gekommen, als die IT-Branche gerade wieder Luft geholt hatte und optimistischer in die Zukunft zu blicken begann. „Der September ist traditionell umsatzstark, nachdem in den Sommermonaten Flaute herrscht. Doch nun hat sich aber schon seit über einer Woche nichts mehr bewegt.“ Bei dem Anschlag auf das World Trade Center war auch ein Angestellter des Unternehmens ums Leben gekommen, über 300 konnten sich jedoch retten.
McNealys Kollege und Cheftechniker Ed Zander berichtete, dass die Verkäufe nahezu zum Erliegen gekommen seien. „Niemand will übers Geschäft reden, alle haben nur die Ereignisse von New York im Kopf“, zitierte die „Financial Times“ Zander. Er ziehe es jedoch vor, den Umsatz durch neue Produkte anzukurbeln.
Das neue Produkt, um das es an diesem Abend ging, war der Starcat-Server: die „Sun Fire 15K„-Architektur schlägt mit mindestens 1,4 Millionen Dollar zu Buche, maximal kann der Kunde auch über vier Millionen Dollar ausgeben. Wesentlicher Bestandteil ist der 1996 vom Supercomputer-Experten Cray entwickelte „Fireplane-Crossbar“-Systembus im „Triple Crossbar“-Design. Die rund fünf Meilen an Leitungen schaufeln Daten mit bis zu 172 GByte/s durch das System. Der Großrechner ist mit wenigstens 106 der 64 Bit Ultrasparc III-CPUs mit 900 MHz und 576 GByte RAM bestückt.
Sun hat den Ultrasparc III mit 900 MHz seit Monaten angekündigt. Ursprünglich sollte der 0,15-Mikrometer-Kupfer-Prozessor mit „low-k dielectric“-Technologie schon im März auf den Markt kommen.
Der Ultrasparc III verfügt über 29 Millionen Transistoren und einen acht MByte großen Cache sowie einen 16 GByte-Arbeitsspeicher. Parallel zur 900 MHz-Version in Kupfertechnologie will der Konzern auch eine Aluminium-Variante anbieten. Ursprünglich wurden die Ultrasparcs von Texas Instruments (Börse Frankfurt: TII) gefertigt, künftig soll aber auch die taiwanesische Firma United Microelectronics mit Aufträgen bedacht werden.
Cheftechnologe Zander hat den Ultrasparc III-Nachfolger Ultrasparc V für Mitte 2002 angekündigt. Eigentlich sollte der Fünfer Mitte 2001 auf den Markt kommen.
Aktuelles und Grundlegendes zu Prozessoren sowie deren Leistung liefert ein ZDNet-Benchmark-Test.
Kontakt:
Sun, Tel.: 089/460080 (günstigsten Tarif anzeigen)
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