Der Energieversorger MVV Energie gab gestern den Startschuss für Internet aus der Steckdose in Mannheim. „In den kommenden Monaten“ werde das Tochterunternehmen Manet die Powerline-Technologie „flächendeckend“ anbieten. Bis Ende 2002 sollen insgesamt 130.000 Haushalte in Mannheim über den Datenstrom der MVV Energie verfügen können. Mit bis zu zwei MBit/s ist die Powerline-Technologie 30 Mal schneller als ein ISDN-Anschluss – solange niemand sonst über die selbe Vermittlungsstelle surft.
Das innerstädtische Glasfasernetz von derzeit 140 Kilometer soll auf insgesamt 200 Kilometer erweitert werden. Die MVV rechnet mit einem Investitionsbedarf von rund 42 Millionen Mark in den kommenden fünf Jahren. Gleichzeitig wird ein weiteres MVV-Tochterunternehmen, die Power Plus Communications AG (PPC) die Powerline-Technologie auch in anderen Städten in Deutschland und Österreich vermarkten. Eine solche Zusammenarbeit sei bereits mit Hameln, Oldenburg, Offenbach und Linz vereinbart.
„Powerline“, so MVV-Vorstandssprecher Roland Hartung, „ist damit ein integraler Bestandteil unserer europäischen Wachstumsstrategie.“ Seit über drei Jahren ist die Powerline Communication-Technologie (PLC) hierzulande im Gespräch. Im Dezember 1998 schlossen das Stuttgarter Telekommunikationsunternehmen Tesion und die Energie Baden-Württemberg (Enbw) die ersten Haushalte über das Stromnetz ans Internet an. In Herrenberg bei Stuttgart begann damit die zweite Phase des Digital-Powerline-Feldversuchs, bei der erstmals in Deutschland Haushalte diese neue Technologie nutzen konnten.
Bei PCL fließen die Daten nicht auf ihrem gesamten Weg durch die Stromkabel, sondern nur die wenigen hundert Meter über das Niederspannungsnetz vom Anwender bis zum nächsten Transformatorenhäuschen des Stromversorgers. Die Verteilerstationen stehen in der Regel etwa 300 bis 600 Meter auseinander, so dass das Signal auf dem Weg durchschnittlich einmal verstärkt werden muss. Am Trafohäuschen befindet sich eine Basisstation, die die Daten moduliert und per Funkverbindung oder über Glasfaserkabel zur nächsten Vermittlungsstelle einer Telefongesellschaft sendet. Von da aus geht es weiter über die normalen Telefon- und Datennetze.
Das Marktforschungsunternehmen Forrester hatte zum Start der Powerline-Technologie in Deutschland zum 1. Juli mit den wirtschaftlichen Erfolgsaussichten des Geschäftsmodells beschäftigt. Das Ergebnis: Powerline wird nach den Erkenntnissen der Analysten kein schneller und durchschlagender Erfolg. Das Konzept sowie die aktuelle Preisgestaltung stünden dem entgegen. „Gerade technische und preisliche Unzulänglichkeiten verhindern den schnellen Erfolg“, sagt der Forrester-Analyst Jörg Nußbaumer. „Powerline tritt in den nächsten Monaten in direkte Konkurrenz zur DSL-Technologie. Mit dieser wird sie sich messen müssen und dabei unterliegen.“ Schwachstellen benennt Nußbaumer in mehreren Bereichen: Da Powerline ein „Shared Medium“ ist und eine Reihe von Nutzern an der selben Vermittlungsstelle angeschlossen sind, teilt sich die maximale Zugangsgeschwindigkeit durch die Anzahl der User und verringert sich entsprechend.
ZDNet hat einen ausführlichen News-Report zum Thema zusammengestellt.
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