Trotz technischer Probleme beim Start des weltweit ersten UMTS-Netzes haben sich Mobilfunk-Begeisterte am Montag in Tokio auf die neuen Geräte gestürzt.
Zum Auftakt des kommerziellen Betriebs beim Betreiber NTT Docomo setzten ausgewählte Geschäfte innerhalb eines Vormittages 730 UMTS-Geräte ab. Analysten bezeichneten diese Verkaufszahlen als respektabel. Sie hatten zuvor angesichts der hohen Geräte-Preise vor überhöhten Erwartungen gewarnt.
Der erste UMTS-Dienst namens Freedom of Mobile Multi-Media Access (FOMA) ist zunächst nur in einem Umfeld von 30 Kilometern um das Zentrum Tokios und einigen anderen Gebieten der japanischen Hauptstadt verfügbar. Nach Angaben von NTT-Docomo-Sprecher Norio Hasegawa kauften erste Technik-Begeisterte 330 UMTS-Telefone von NEC für je 41.000 Yen (knapp 736 Mark).
Von den rund 61.000 Yen teuren Video-Telefonen des Herstellers Panasonic wurden 320 verkauft, dazu 80 PC-Karten zum UMTS-Zugang über Notebook-Computer für rund 20.000 Yen. Die ersten Nutzer von UMTS können mit den Geräten im Internet surfen, E-Mails empfangen und bewegte Bilder von ihren Gesprächspartnern sehen. Die Apparate können zudem zum Fotografieren und Spielen eingesetzt werden.
NTT Docomo will in dem bis Ende März 2002 laufenden Geschäftsjahr 150.000 UMTS-Geräte unter die Leute bringen. Bis Ende März 2004 plant der Ex-Monopolist im Handy-verrückten Japan sechs Millionen Abonnenten für den Mobilfunk der dritten Generation. Der kommerzielle Start von FOMA war im Mai wegen technischer Probleme verschoben worden. Das eigentlich zum UMTS-Kernangebot zählende Herunterladen von Musik und Videoclips soll frühestens in der ersten Hälfte des kommenden Jahres möglich sein.
Ende des Jahres will die NTT Docomo-Tochter E-Plus den erfolgreichen I-Mode-Dienst auch in Deutschland anbieten (ZDNet berichtete).
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