Talkline will sich im nächsten Jahr aus den Bereichen Festnetztelefonie und Internet-Geschäft zurückziehen. Die Talkline ID GmbH soll als Spezialist für Mehrwertdienste verkauft werden. Das hat der Aufsichtsrat am 1. Oktober entschieden. Als Grund nannte der Vorsitzende der Geschäftsführung Henning Vest die unbefriedigenden Ertragsaussichten. Die Sparte Mobilfunk, die mit 1,8 Millionen Kunden bisher 70 Prozent des gesamten Geschäfts ausmacht, soll ab kommendem Jahr zur Haupt-Einnahmequelle werden.
„Talkline muss sich auf sein Kerngeschäft Mobilfunk konzentrieren. Denn dreieinhalb Jahre nach der Liberalisierung im deutschen Festnetz hat die Deutsche Telekom in vielen Bereichen noch ein Quasi-Monopol, hinzu kommt eine für den Wettbewerb zu Telekom-freundliche Regulierungspolitik“, sagte Henning Vest. „Von der Umstrukturierung sind etwa 400 Mitarbeiter betroffen, was wir sehr bedauern.“
Die Verhandlungsposition für den Verkauf von Talkline ID sei sehr gut, meldete Vest. Im Bereich Mobilfunk sollen die Subventionen für Handys reduziert, die Akquisitionskosten gesenkt und die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Kunden im Postpaid-Geschäft gerichtet werden. Den Umsatz für das zweite Quartal gibt Talkline mit 321,5 Millionen Euro an, das EBITDA mit 7,25 Millionen Euro.
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