Knapp zehn Milliarden Mark sind 1999 in Unternehmen des Informations- und Kommunikationssektors investiert worden. Damit floss fast jede zehnte Mark im verarbeitenden Gewerbe Deutschlands in die IT-Branche, wie aus dem am Donnerstag in Berlin vorgestellten Statistischen Jahrbuch 2001 hervorgeht.
Es dokumentiert unter unzähligen Einzeldaten zu Wirtschaft, Gesellschaft und Politik auch den Boom der IT-Branche in Deutschland. Demnach ist die Zahl der Unternehmen in diesem Sektor innerhalb von fünf Jahren um ein Viertel gestiegen, ihr Umsatz sogar um fast 60 Prozent. Für den Arbeitsmarkt hat sich das gelohnt: Mit gut 2,3 Millionen Menschen beschäftigte der Sektor im Mai 2000 bereits 6,4 Prozent aller Erwerbstätigen. Doch es könnten mehr sein, stünde die Branche nicht vor einem „gravierenden Fachkräftemangel“, sagte der Präsident des Statistischen Bundesamtes, Johann Hahlen.
Gerade einmal 9450 ausländische IT-Fachkräfte hätten bis Mitte September die so genannte Green Card zugesichert bekommen, berichtete Hahlen in Berlin. Auch wenn sich der Trend bei der Studienaufnahme inzwischen umgekehrt habe, sinke die Zahl der Hochschulabsolventen in den Fächern Informatik und Elektrotechnik. Im vergangenen Jahr hätten nur etwa 7900 Elektrotechnik-Studenten ihre Abschlussprüfung bestanden, 44 Prozent weniger als fünf Jahre zuvor. Bei den Informatikern betrage dieser Rückgang mit etwa 5800 Absolventen immerhin noch zwölf Prozent. Eine deutliche Entlastung für die suchenden Unternehmen erwartete Hahlen erst um das Jahr 2010, wenn die Zahl der Studienabgänger steigen wird.
Die Themenpalette des Jahresberichts ist breit. So erfährt der Nutzer im Kapitel über die Wohnsituation in Deutschland, dass im Westen eine durchschnittliche Wohnung 1998 mehr als 90 Quadratmeter groß war, im Osten über 73 Quadratmeter. Für die Bruttokaltmiete gaben dabei die Deutschen im Westen im Schnitt ein Viertel ihres Haushaltseinkommens aus, in den neuen Ländern waren es nur knapp 20 Prozent.
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