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Musiktauschbörse schlägt zurück

Kurz nachdem die amerikanischen Musikverbände Recording Industry Association of America (RIAA) und Motion Picture Association of America (MPAA) Klage gegen die Musiktauschbörsen Kazaa, Morpheus und Grokster eingereicht haben, hat Kazaa seinerseits Klage gegen den holländischen Musikverband Buma/Stemra erhoben. Kazaa erklärte, man sei unmittelbar vor einer Einigung mit der Organisation über offene Copyright-Fragen gestanden. Die Verhandlungen seien aber nach der Klage der amerikanischen Verbände eingestellt worden. Kazaa bezichtigte Buma/Stemra einer monopolistischen Position im Bereich des Musik-Copyrights.

Die amerikanische Musikindustrie und die Filmstudios in Hollywood hatten in der vergangenen Woche neuerlich zur Attacke gegen den Musiktausch im Internet geblasen. Im Bezirksgericht in Los Angeles haben die Recording RIAA und die MPAA Unterlassungsanträge gegen Music City, Kazaa and Grokster eingereicht.

Bei den drei Services handelt es sich um reinrassige Erben der kostenlosen Tauschbörse Napster mit einem Unterschied: Anders als bei Napster ist bei den drei Systemen keine zentrale Instanz zur Verwaltung der Downloads nötig. Die Netzwerke könnten also auch nach dem Abschalten der initiierenden Firma weiter bestehen.

Die Software für alle drei verklagten Anbieter stammt aus Amsterdam: Fasttrack beziehungsweise Consumer Empowerment nennt sich selbst eine „virtuelle Organisation“, die angestellten Programmierer stammen aus ganz Europa. Der Chef von Fasttrack, Niklas Zennström, agiert zugleich als Geschäftsführer von Kazaa. Die Klage wird damit zum internationalen Politikum.

Die neuerliche Klagewelle ist bereits die vierte ihrer Art: Bislang konnten die Film- und Musikmultis die Tauschservices Scour, Napster in seiner ursprünglichen Form sowie Aimster in die Knie zwingen (ZDNet berichtete ausführlich).

Jasper Koning von ZDNet Niederlande lieferte Informationen zu diesem Beitrag.

ZDNet.de Redaktion

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