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Zentrales Informatiker-Portal soll entstehen

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und das Fachinformationszentrum Karlsruhe (FIZ) wollen gemeinsam ein „Fachinformationssystem Informatik“ aufbauen. Es soll den Zugriff auf weltweit publiziertes Informatik-Wissen zentralisieren, die Publikationen mit Metadaten erfassen und langfristig die Verfügbarkeit der Informationen absichern.

Bislang fehle der Wissenschaftsdisziplin eine funktionierende Informations-Infrastruktur, während das weltweit publizierte Informatikwissen exponentiell ansteige. Durch die Kooperation zwischen der GI und dem FIZ Karlsruhe soll ein Kompetenznetz für die Informatik realisiert werden, das umfassende Informationen für Forschung und Lehre, zur Aus- und Weiterbildung, zum Arbeitsmarkt und für allgemein an Informatik Interessierte bereitstellt.

„Die derzeit verfügbaren Informationsquellen sind weit über das Internet verstreut. Deutschsprachige Literatur ist nur vereinzelt berücksichtigt“, begründete der Geschäftsführer der GI, Jörg Maas, den Vorstoß. Aber auch die unklare Qualität vieler Daten aus dem Internet sowie die nicht gesicherte, langfristige Archivierung seien brennende Probleme. „Bis vor ein paar Jahren waren die Universitäten noch in der Lage, die wichtigsten Publikationen selbst zu beschaffen und zu archivieren. Das ist heute fast nirgends mehr möglich, weil immer mehr publiziert wird und die Preise für Zeitschriften und Bücher stark steigen, während die Bibliotheksetats sinken“, so Maas. Daraus ergäbe sich die Gefahr, dass große Informationslücken und entsprechender volkswirtschaftlicher Schaden entständen.

Das Projekt werde in enger Zusammenarbeit mit der Universität Trier, der Technischen Universität München und der Universität Karlsruhe geplant. Das FIZ Karlsruhe sieht seine Aufgabe nach eigenen Angaben innerhalb der Kooperation in der Bereitstellung seiner Kompetenz in Fragen der Organisation von Online-Information. „Wir beschäftigen uns seit fast einem viertel Jahrhundert im Auftrag von Bund, Ländern, wissenschaftlichen Instituten und Fachgesellschaften damit, wissenschaftliche und technische Online-Informationsquellen unter einheitlichen Oberflächen bereitzustellen, die Informationen auf vielen verschiedenen Wegen suchbar zu machen und die Literaturhinweise aus den Datenbanken nahtlos mit den Volltexten zu verbinden“, erklärt Professor Georg Friedrich Schultheiß. Der Geschäftsführer des FIZ Karlsruhe vertrat die Ansicht, diese Kompetenz solle auch der jungen Wissenschaftsdisziplin Informatik zur Verfügung gestellt werden.

Die GI wurde 1969 in Bonn mit dem Ziel gegründet, die Informatik zu fördern. Sie verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke. Die Mitglieder kommen aus allen Bereichen der Wissenschaft, der Informatikindustrie, aus Unternehmen, der Lehre und der Ausbildung. Derzeit hat die GI rund 22.500 Mitglieder. Das FIZ Karlsruhe ist eine gemeinnützige wissenschaftliche Serviceeinrichtung, die wissenschaftliche und technische Informationsdienste in elektronischer und gedruckter Form produziert und vermarktet.

Kontakt: „Gesellschaft für Informatik“, „0228“, „3020“>

ZDNet.de Redaktion

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