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Flaute im PC-Absatz, Einbruch bei DRAMS

Der Markt für Personal Computer (PCs) ist weltweit eingebrochen und dürfte sich bis Jahresende nur teilweise wieder erholen. Nach einer am Mittwochabend (Ortszeit) im kalifornischen San Jose veröffentlichten Studie der US-Marktforschungsfirma Gartner Dataquest sanken die PC-Auslieferungen rund um den Globus im dritten Quartal im Jahresvergleich um 11,6 Prozent.

Noch stärker trifft es den DRAM-Markt: Laut einer heute veröffentlichten Studie von Gartner wird der weltweite Umsatz im Jahr 2001 um 67 Prozent zurückgehen. Der Marktforscher erwartet einen Umsatz von 10,5 Milliarden Dollar für 2001, verglichen zu 31,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Auch für das nächste Jahr rechnen die Analysten mit einem Rückgang.

Von Anfang Juli bis Ende September dieses Jahres wurden nur noch 30,7 Millionen PCs ausgeliefert. Der zweitgrößte Chipfabrikant AMD (Börse Frankfurt: AMD) erkärte, die konjunkturelle Unsicherheit werde auch das zu den Feiertagen am Jahresende traditionell starke Geschäft belasten. Der Absatz würde voraussichtlich nur bescheiden wachsen. Computerhersteller Apple (Börse Frankfurt: APC) rechnet mit weniger Gewinn.

Der Absatz-Rückgang traf den Gartner-Angaben zufolge fast alle großen Hersteller mit Ausnahme der Firma Dell (Börse Frankfurt: DLC). Der Direktanbieter aus den USA, der Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) im ersten Vierteljahr als Branchenführer abgelöst hat, baute seine Position weiter aus. Dell hatte die Preise für seine Rechner zuletzt massiv gesenkt und setzte 4,232 Millionen PCs und damit fast elf Prozent mehr ab als ein Jahr zuvor. Compaq musste dagegen mit einem Minus von 31 Prozent die stärksten Einbußen hinnehmen.

Bei Compaq-Fusionspartner Hewlett-Packard (Börse Frankfurt: HWP) sanken der Absatzum 25 Prozent und erreichten mit 1,952 Millionen den tiefsten Stand seit Anfang 1997. Rückgänge gab es auch bei IBM (Börse Frankfurt: IBM) und NEC (Börse Frankfurt: NEC). Gartner-Vizechef Charles Smulders erklärte den Absatzeinbruch mit der Sättigung der Märkte in den entwickelten Ländern und der Konjunkturdelle in den Vereinigten Staaten.

Allein in den USA als wichtigstem Einzelmarkt der Welt gingen die Absätze um 18,7 Prozent auf 10,944 Millionen PCs zurück. Damit sanken die US-Lieferungen bereits im dritten Quartal in Folge. In Europa, Afrika und dem Nahen Osten brachen die PC-Absätze um mehr als zehn Prozent ein, selbst in Lateinamerika sanken die Zahlen. Wegen der Konjunkturdelle gingen vor allem die Lieferungen an Unternehmen, traditionell eine der Säulen der PC-Absätze, zurück. Der Prozessor-Hersteller Advanced Micro Devices (AMD) leidet vor allem unter dem Preiskrieg mit Marktführer Intel. Wie das Unternehmen im kalifornischen Sunnyvale bekannt gab, rutschte es im dritten Quartal mit einem Verlust von 186,9 Millionen Dollar (rund 405 Millionen Mark/207 Millionen Euro) in die roten Zahlen und rechnet auch im vierten Quartal nicht mit einer Rückkehr in die Gewinnzone.

Die Attentate vom 11. September berührten das Unternehmen zwar nicht; die wegen der Sperrung des US-Luftraums ausgefallenen Lieferungen konnten im Verlauf des Monats nachgeholt werden. Der übliche Schub durch das Weihnachtsgeschäft werde in diesem Jahr aber geringer ausfallen, schätzte AMD. Apple kündigte für das abgeschlossene Quartal geringere Erträge an und senkte auch die Gewinnerwartungen für das laufende Vierteljahr. Die Umsätze des Herstellers der Macintosh-Rechner sackte um 22 Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar ab. Finanzchef Fred Anderson verwies zur Begründung im kalifornischen Cupertino auf die unsichere politische Lage und die schwache Konjunktur. Insgesamt lieferte Apple im dritten Quartal 850.000 Macintosh aus.

ZDNet.de Redaktion

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