Studie: Flaute erwischt auch Application Service Provider

Die Flaute am Telekommunikationsmarkt hat auch das Umsatzwachstum der Application Service Provider (ASPs) gebremst. Das zumindest ist das Fazit einer neuen Anwenderstudie der Unternehmensberatung Frost & Sullivan. Längerfrsitig bestünde jedoch wieder Grund zum Optimismus.

Die Studie basiert auf Interviews mit 150 Managern aus mittelständischen Unternehmen verschiedener Branchen in zehn europäischen Ländern, darunter Großbritannien, Deutschland und Italien als Märkte mit den höchsten Penetrationsraten. Die derzeitigen oder potenziell zukünftigen ASP-Kunden wurden zu ihren Anforderungen, zur gegenwärtigen Marktlage sowie zu wichtigen Trends und Zukunftschancen befragt.

Ein ASP verwaltet Computeranwendungen und stellt sie Nutzern von einem Datenzentrum aus über ein Wide Area Network (WAN) oder das Internet zur Verfügung. Das einfache Hosting für Anwendungen eines Unternehmens zählt nicht zu den ASP-Leistungen im Sinne der Studie.

Drei von vier Befragten ist das ASP-Prinzip bekannt, aktiv genutzt werden ASP-Paketlösungen jedoch nur von elf Prozent. Über die Hälfte davon ist zufrieden mit ihren ASPs. Unzufriedenheit bezieht sich eher auf mangelnde Netzwerkleistung als auf die Qualität der eigentlichen ASP-Dienste. Oft machen die Kunden allerdings den ASP für Probleme der Netzinfrastruktur verantwortlich, auch wenn er nicht dafür zuständig ist. Daher dürfte nach dem Analysten John Gilsenan, die Bereitstellung einer adäquaten Netzinfrastruktur durch den ASP selbst zu einem wichtigen Wettbewerbsvorteil werden.

Ebenfalls von großer Bedeutung, aber angesichts der zahlreichen Wettbewerber auf dem volatilen ASP-Markt sehr schwierig wird das Rekrutieren, Aufbauen und Halten einer ausreichenden Zahl von Netz-, System- und Anwendungsexperten sein.

Von den Unternehmen, die bisher keine ASP-Dienste nutzen, plant jedes vierte den Einstieg innerhalb der nächsten beiden Jahre. Ausschlaggebend für die Inanspruchnahme von ASPs sind vor allem Kostengründe (63 Prozent) und der Mangel an eigenen Fachkräften (47 Prozent). Gegen einen ASP sprechen Sicherheitsbedenken (66 Prozent), mangelnde Leistungsfähigkeit der Anwendungen (49 Prozent) und Service und Support (42 Prozent). Genannt werden auch mangelnde Verfügbarkeit von Anwendungen und inadäquate Netzwerkleistung.

Am häufigsten ausgelagert werden Buchhaltungssoftware (19 Prozent) und Messaging (E-Mail, 16 Prozent). Über elf Prozent gaben an, ihre E-Commerce-Initiativen auszulagern, und bestätigten damit die Strategie vieler ASPs, die hier den Einstieg in weitere Unternehmensanwendungen wie ERP oder CRM sehen.

Die bekanntesten Anbieter sind für die befragten Unternehmen Oracle (über 13 Prozent), IBM Global Services (12,5 Prozent), Microsoft (5,5 Prozent) und BTIgnite (4,1 Prozent). Interessanterweise war Telecomputing mit ebenfalls 4,1 Prozent der einzige reine ASP unter den ersten fünf Anbietern.

Die gesamte Studie „Frost & Sullivan’s Review Of End-User Perception In The Application Service Provider (ASP) Service Sector (Report 9701-D3)“ kann für 7000 Euro gekauft werden.

Kontakt:
Frost & Sullivan, Tel.: 069/235057 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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