Angesichts von Milliardenverlusten streicht der französische Telekom-Ausrüster Alcatel (Börse Frankfurt: SEL) weitere 10.000 Stellen in Europa. Wie das Unternehmen am Mittwoch in Paris mitteilte, fallen damit weltweit insgesamt 33.000 Arbeitsplätze weg.
Grund für die erneuten Einschnitte ist die katastrophale Ergebnisentwicklung. In den ersten neun Monaten belief sich der Nettoverlust nach nun veröffentlichten Angaben auf 3,465 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr erwartet Firmenchef Serge Tchuruk nun einen Verlust von vier Milliarden Euro. Alcatel war wegen der sich anhäufenden Verluste im Juni auf einen harten Sanierungskurs eingeschwenkt. Dieser sah zunächst den Verkauf von rund 50 Produktionsstätten und die Streichung von 23.000 Arbeitsplätzen vor.
Die letzte Entlassungswelle bei Alcatel liegt erst vier Wochen zurück: Anfang Oktober hatte die Firma angekündigt, in den Bereichen Unterwasserkabel und Glasfaserkabel Streichungen durchzuführen. Damit sollen die Geschäftsbereiche an die aktuellen Marktgegebenheiten angepasst werden, erklärte der Konzern.
Insgesamt werden 3038 der bisher 9320 Mitarbeiter in diesen beiden Geschäftsfeldern gehen müssen. Die meisten dieser Maßnahmen sollen bis Sommer 2002 abgeschlossen sein. Nachdem die Hersteller von Telekommunikations-Infrastruktur besonders unter der Schwäche der Telkos leiden, hatten Alcatel und Konkurrent Lucent (Börse Frankfurt: LUC) über eine Fusion verhandelt. Diese war jedoch gescheitert, Quellen zufolge an der Haltung der Franzosen, die eine dominierende Position nach dem Merger einnehmen wollten.
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