Angesichts der Flaute auf den internationalen Technologiemärkten wird Taiwan 2001 deutlich weniger Mikrochips produzieren als bislang erwartet. Das Produktionsvolumen werde gegenüber dem vergangenen Jahr um 26,6 Prozent auf 514,1 Milliarden Taiwan-Dollar (32 Milliarden Mark) fallen, erklärte das Branchen beobachtende Industrial Technology Research Institute (ITRI) in Taipeh.
Bislang war mit einem Rückgang von zwölf Prozent gerechnet worden. Grund für die revidierte Prognose sei die vor allem in den USA deutlich gesunkene Nachfrage bei den Verbrauchern nach Computer- und Elektronikprodukten in der Folge der Anschläge vom 11. September.
Der im September vereinbarte WTO-Beitritt des großen Bruders China wird den taiwanischen Markt voraussichtlich noch weiter umkrempeln: Momentan produziert Taiwan einen erheblichen Anteil der Hardware für den Weltmarkt. Doch in Zukunft wird der Inselstaat vermutlich nur noch ein Logistik- und Designzentrum sein, das eine Schnittstelle zwischen West und Ost darstellt. Die Fertigung wird von billigen Arbeitskräften auf dem chinesischen Festland erledigt.
„Taiwan wird in Zukunft mit seiner Design-Erfahrung Geld verdienen, mit der Logistik sowie mit den Kontakten zu Lieferanten“, sagte der stellvertretende Marketing-Chef des taiwanischen Unternehmens Via, Richard Brown. „Der Exodus nach China läuft bereits.“
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