Terror-Angst heizt Iridium-Verkäufe an

Der Satellitentelefon-Provider Iridium verspürt nach den Terror-Anschlägen im September einen deutlichen Aufschwung. Während der Angriffe auf New York waren unter anderem wichtige Telefonknoten zerstört worden, so dass die Kommunikation lahm gelegt wurde.

„Wir sehen ein Wachstum sowohl bei den Verkäufen an Neukunden als auch bei der Online-Zeit“, erklärte der Chef von Quadrant Australia, Carlton Jennings. Das Unternehmen ist einer der Investoren, welche die auf 5,5 Milliarden Dollar geschätzten Bestände von Iridium für ungefähr 25 Millionen Dollar gekauft haben.

„Das sind nicht nur Leute rund um das World Trade Center oder das Pentagon. Die Leute erkennen den Wert eines alternativen Netzwerks“ als Backup, erklärte Jennings. Der Irdidium-Service war in aller Stille in diesem Monat wieder gestartet. Die Zielgruppe möglicher Kunden liegt zwischen Pakistan als Ostgrenze und Chile als westliche Beschränkung.

Die alte Iridium-Geschäftsführung versuchte den Dienst an Geschäftsleute zu vermarkten – vergeblich. „Dieser Markt exisitiert nicht“, sagte Jennings. Das neue Iridium-Unternehmen richtet sich dagegen an ganz spezifische Industriezweige wie ölfördernde Unternehmen oder die maritime Industrie. Die alte Firma erreichte nie die 50.000-Kunden-Marke. Die neue Geschäftsführung zog noch vor den Terroranschlägen einen 72 Millionen-Dollar-Deal mit dem Pentagon an Land. 20.000 Mitarbeiter erhalten ein Satelliten-Handy.

Der neue Iridium-Service ist erheblich billiger geworden. Die Minute kostet statt zwischen sieben und 13 Dollar ungefähr 1,50 Dollar. Doch Analysten sind skeptisch, ob der Dienst seine Vorteile im Angesicht neuer Telefontechnologien erhalten kann. So entwickelt Lucent (Börse Frankfurt: LUC) eine Methode, herkömmliche Netze so zu verbinden, dass die von Iridium als USP angegebene weltweite Erreichbarkeit ebenfalls gegeben ist. US-Telefongesellschaften steigen momentan auf schnelle digitale Netzwerke um. „Solange sie nicht mehr als die traditionellen Mobilgesellschaften vorweisen können, bleibe ich skeptisch“, erklärte die The Shosteck Group-Analystin Jane Zweig. „Ich glaube den Leuten ist es egal, ob ihre Verbindung über einen Satellit geht, solange ihre Gespräche zustande kommen und es billig ist.“

ZDNet.de Redaktion

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