US-Ermittlern ist der bisher bedeutendste Schlag gegen Software-Piraten gelungen. Bei Razzien in Los Angeles wurde schwarz kopiertes Material im Wert von 100 Millionen Dollar (rund 220 Millionen Mark) beschlagnahmt. Darunter seien über 30.000 Kopien der Microsoft-Betriebssysteme Windows Millenium Edition und Windows 2000 gewesen, teilte die Polizei mit.
Zudem seien rund tausend Kopien von Produkten der Firma Symantec gefunden worden. Nach den Worten eines Microsoft-Sprechers hätte es die Qualität des Materials Benutzern unmöglich gemacht, es von den Originalen zu unterscheiden. Ihm zufolge fährt die Computerindustrie durch schwarz kopierte Produkte jährlich Verluste von zwölf Millarden Dollar ein.
Die Polizei von Los Angeles hatte bereits in der vergangenen Woche drei Verdächtige festgenommen. Sie sollen einem Netzwerk von Software-Piraten angehören, das illegal kopierte Computerprogramme von Taiwan in die USA schmuggelt.
Auch hierzulande setzt sich der Kampf gegen die Software-Piraterie fort: In der vergangenen Woche hatte das Amtsgericht Siegburg einen Computerhändler aus Nordrhein-Westfalen zu einem Jahr und sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt (ZDNet berichtete). Ihm wurden Hehlerei und Verstöße gegen das Urheber- und Markenrecht zur Last gelegt.
Der Händler wurde bei einer Hausdurchsuchung entlarvt. Die Beamten stellten nach Angaben Microsofts (Börse Frankfurt: MSF) 500 einzelne Echtheitszertifikate (COAs), 230 gefälschte Versionen Windows NT 4.0 und einige Raubkopien von Office 97 sicher. Über 600 gefälschte Handbücher, die der Täter bereits verkauft hatte, seien später noch beschlagnahmt worden. Die weitere Aufklärung des Falls habe ergeben, dass die originalen COAs aus einem Diebstahl stammten.
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