Siemens (Börse Frankfurt: SIE) hat im Handy-Bereich eine schwere Niederlage erlitten: Der weltweit führende Mobilfunkanbieter Vodafone hat angekündigt, beim Start von UMTS seinen mehr als 90 Millionen Kunden hautpsächlich Handys anderer Hersteller anzubieten. Als Grund nannte die Firma von Chris Gent eine „veränderte Strategie“, berichtet das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner heutigen Ausgabe.
Um sicherzustellen, dass beim Start der neuen Netze genügend Handys zur Verfügung stehen und angebotene Dienste wie beispielsweise E-Mails auch wirklich auf den kleinen Geräten funktionieren, wollen die Netzbetreiber in puncto Entwicklung und Vertrieb künftig wesentlich enger mit den Handyherstellern zusammenarbeiten. Nach wochenlangen Verhandlungen habe sich Vodafone inzwischen auf drei so genannte Kernlieferanten festgelegt: Dies sind laut dem Magazin Nokia (Börse Frankfurt: NOA3) , Motorola (Börse Frankfurt: MTL) und Panasonic.
Bereits im August hatte der France Télécom-Mobilfunkableger Orange den deutschen Handybauer von der aktuellen Verkaufsliste gestrichen. Bei der Telekom-Tochter T-Mobile (62 Millionen Kunden) ist Siemens neben Nokia, Motorola und Samsung noch in der engeren Wahl.
Siemens hat inzwischen die Berichte zurückgewiesen. Die Gespräche mit den großen Netzbetreibern seien noch nicht abgeschlossen, ließ das Unternehmen verlauten. Erst in der vergangenen Woche hatte Siemens-Chef Heinrich von Pierer bessere Ergebnisse der Handysparte für das nächste Jahr in Aussicht gestellt. Zuvor hatte er rund 2600 Stellen in der Fertigung gestrichen.
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