DECT wird hierzulande und in mehr als 90 weiteren Ländern für Haustelefonanlagen und schnurlose Telefone genutzt. Die Vereinigten Staaten müssen allerdings auf Digital Enhanced Cordless Telecommunications verzichten, da die Frequenzen zwischen 1,88 und 1,90 GHz dort durch Mobilfunknetze belegt werden. Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen hat nun eine Alternativlösung vorgestellt: „DECT@ISM“, DECT-Übertragung im ISM-Band, also auf einer Frequenz von 2,4 GHz. Dieses Band ist auf der ganzen Welt verfügbar.
Die Fraunhofer-Ingenieure haben dafür nach eigenen Angaben ein Baukastensystem mit verschiedenen Modulen entwickelt: ein Basisband-Modul für alle Geräte, dazu HF-Teile, die wahlweise auf 1,9 oder 2,4 GHz senden. Für Endgerätehersteller, die Produkte für den europäischen und den amerikanischen Markt herstellen, heißt das kostengünstige Lösungen. In Zusammenarbeit mit Partnern aus der Wirtschaft sollen bereits erste Produkte entstehen.
Der europäische DECT-Standard gibt vor, dass während des gesamten Telefonats beziehungsweise der gesamten Datenübertragung nur eine Frequenz benutzt wird. Eine Ausnahme sind Störungen, beispielsweise durch andere DECT-Systeme. Nur dann darf die Frequenz gewechselt werden. Gerade diese Lösung ist im amerikanischen ISM-Band jedoch nicht erlaubt: Die Federal Communications Commission, die die Nutzung der ISM-Bänder regelt, schreibt das Gegenteil vor, so genanntes „Frequency Hopping“. „DECT@ISM“ ist daher nach Angaben der Fraunhofer-Forscher eine Anpassung an den bereits vorhandenen DECT-Standard. Die Änderungen erfolgen angeblich in der Bitübertragungs- und Medienzugriffsschicht, jedoch nicht in der Sicherungs- und Vermittlungsschicht. Die Systemeigenschaften von DECT sollen damit erhalten bleiben.
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