Die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) will bereits ausgelieferte oder noch bis Jahresende bestellte T-DSL-Modems für den schnellen Internet-Zugang kostenlos den Kunden überlassen. Betroffen seien ungefähr zwei Millionen Geräte, erklärte ein Sprecher der Deutschen Telekom in Bonn. Sie wurden bisher von der Telekom für Bezieher des Breitband-Zugangs T-DSL unentgeldlich zur Verfügung gestellt, sind aber pro forma noch Eigentum des Bonner Konzerns.
Mit dem Jahreswechsel würden die Besitzrechte an die Kunden abgetreten, sagte der Sprecher. Ziel sei eine Entkoppelung des Breitband-Marktes vom Markt der dafür notwendigen Hardware.
Von Januar an wird die Telekom den Angaben zufolge keine DSL-Modems mehr mit dem Anschluss zwangskoppeln und die Zugänge in ihren Vermittlungsstellen herstellerunabhängig für andere Anbieter kompatibel machen. Damit reagiert der Ex-Monopolist offenbar auch auf Druck der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP).
Sie hatte am Montag mit der Wiederaufnahme eines Verfahrens gegen die Telekom gedroht, wenn sie den Breitband-Markt nicht umgehend für Wettbewerber öffnet. Derzeit wird dieser von der Deutschen Telekom beherrscht. Dritthersteller bieten DSL-Hardware etwa als USB-Adapter oder Einbaukarte an, die über das Angebot des bisherigen externen Standardmodems hinausgehen.
Die Telekom plant, auch mit eigenen kostenpflichtigen Modems in den Wettbewerb zu gehen. Kunden, die ihren T-DSL-Anschluss noch in diesem Jahr beantragen, erhalten dagegen das bisherige Standardmodem kostenlos geliefert und später übereignet – auch wenn der Anschluss erst 2002 bereitgestellt wird. Bei bestehenden Verträgen und Aufträgen, die bis 30. September erteilt wurden, übernimmt die Telekom bis Ende 2003 die unentgeltliche Instandhaltung der Geräte.
Über DSL-Verbindungen können Nutzer bis zu zwölfmal schneller im Internet surfen als mit einer digitalen ISDN-Leitung. Die Telekom hat nach Angaben des Firmensprechers 1,6 Millionen Anschlüsse vermarktet, davon sind bislang 1,3 Millionen tatsächlich angeschlossen.
Ähnlich macht es der US-Kabelnetzbetreiber Liberty Media und hatte angekündigt zehn Millionen Set-top-Boxen zu verschenken (ZDNet berichtete). Mit der kostenlosen Abgabe der Empfangsgeräte für digitale TV-Angebote will der US-Konzern im kommenden Jahr auf dem deutschen Markt starten. Ziel der Aktion ist es, die rund zehn Millionen Kabelhaushalte so schnell wie möglich mit den Decodern zu versorgen.
ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.
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