Lange Zeit waren die SMS-Fremdanbieter ein Geheimtipp für D2 Kunden: Statt eine SMS für 23 Pfennig (innerhalb des Netzes) beziehungsweise 39 Pfennig (in anderen Mobilfunknetze) zu verschicken, boten die SMS-Anbieter wie Centrium und Brodos SMS-Nachrichten in alle Netze für 15 bis 17 Pfennig an. Doch damit ist bald Schluss: D2 Vodafone bietet den hierfür notwendigen Billing-Dienst, genannt „Reverse Charing“, ab 1.1.2002 nicht mehr an.
Zur Erklärung: Um eine SMS über einen alternativen SMS-Anbieter zu verschicken, musste der Kunde eine andere Kurzmitteilungszentrale einrichten. Die SMS wurde ihm dann nicht von D2 berechnet. Vielmehr nahm D2 den alternativen Anbieter in die Pflicht. Dieser wiederum fakturierte sie dem Kunden. Ab 1.1.2002 wird D2 alle Nachrichten, egal über welche Kurzmitteilungszentrale gesendet, als netzinterne SMS mit 23 Pfennig in Rechnung stellen. Dazu kommen dann noch die Kosten für den alternativen Anbieter. Der Kunde landet dann bei rund 38 Pfennig und ist damit teurer oder nur noch marginal billiger als direkt über D2. Interessant sind solche Anbieter dann nur noch für die „Heavy-User“, die also mehr als 100 Nachrichten pro Monat verschicken: Ab der 101. Nachricht berechnet D2 nicht mehr 23, sondern nur noch drei Pfennig pro Nachricht.
„Bisher war D2 der einzige Anbieter, der dieses Reverse Charing überhaupt angebogen hat. Inzwischen haben wir den zugrundeliegenden Corporate Message Tarif überarbeitet und neue Features hinzugefügt. Im Zuge dieser Änderung wird aber auch das Reverse Charing nicht mehr angeboten“, so D2-Sprecher Heike Witzke im Gespräch mit ZDNet.
„Rund 80 Prozent unserer Kunden senden mehr als 100 Nachrichten pro Monat und können mit uns auch weiterhin Geld sparen. Wer jetzt aber unbedingt aussteigen will, wird von uns sein Geld zurück auf sein Bankkonto erstattet bekommen“, so Frank Stöcker, Geschäftsbereichsleiter SMS bei der Firma Brodos, die eine alternative Kurzmitteilungszentrale für D2-Kunden betreibt.
In Zukunft will das Unternehmen auch D1-Kunden den Service anbieten: „D1 berechnet pro netzinterne SMS 15 Pfennig. Wenn man dann noch die 15 Pfennig von uns draufrechnet, bezahlt der Kunde 30 Pfennig und damit neun Pfennig weniger, als wenn er die SMS direkt über D1 ins Fremdnetz verschickt“, erklärt Stöcker.
Nicht so leicht geschlagen gibt sich der SMS-Anbieter Centrium: „Wir haben ein rechtliches Verfahren gegen D2 Vodafone begonnen und rechnen mit einer Entscheidung noch im Dezember. Es ist nicht einzusehen, warum die Service-Provider weiterhin ihre SMS-Nachrichten selbst berechnen können, wir aber nicht“, so Christoph Wirges, Sprecher von Centrium, auf Anfrage. Ein Argument, dass D2 nicht gelten lässt: „Die Service Provider haben mit uns andere Verträge und kaufen SMS-Nachrichtenkontigente bei uns ein. Die haben nie das Reverse Charging benutzt“, erklärt Witzke.
Positiver Nebeneffekt der Änderung für D2: Vor allem Wenig-SMS-Schreiber werden in Zukunft wieder die Dienste des Netzbetreibers nutzen: „Wir haben einen weiteren Verdacht: Die Netzbetreiber wollen nicht mehr so viel in ihre GSM-Netze investieren. Also erhöht man indirekt die SMS-Preise und hofft, damit die Menge zu stabilisieren. Dann macht man mit gleichvielen Nachrichten einfach mehr Umsatz“, vermutet Centrium-Sprecher Wirges.
Kontakt:
D2 Vodafone-Hotline, 0800/1721212
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