Wie können Computer Dinge erkennen, sie räumlich einordnen und beurteilen? Eine Frage, die insbesondere in der Robotik wichtig ist, wo dreidimensionale Gegenstände von Rechnern erfasst, vermessen und mit Werkzeugen bewegt und bearbeitet werden müssen. Ein „einleuchtendes“ Verfahren hat das Institut für Robotik und Prozessinformatik der Technischen Universität Braunschweig entwickelt.
Der Informatiker Simon Winkelbach, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut, projiziert nach eigenen Angaben auf dreidimensionale Gegenstände bestimmte Lichtmuster. Trifft zum Beispiel Licht durch ein Streifenraster auf eine beliebig geformte Oberfläche, so lasse sich deren Form aus dem Wellenmuster berechnen, das sich auf dieser Oberfläche abzeichnet. Der Rechner könne exakte Rückschlüsse auf die Orientierungen der Oberflächenpunkte ziehen. Anders als der Mensch, der zwei Augen für das räumliche Sehen benötigt, brauche der Computer bei diesem Verfahren nur ein „Auge“ in Form eines optischen Sensors sowie einen Lichtprojektor. Vielfältige Anwendungen für dieses Verfahren im Bereich der Robotik wie Objekterkennung, Positionsbestimmung und Hinderniserkennung, der Produktionstechnik wie beispielsweise Qualitätssicherung, aber auch der Computergrafik und da insbesondere der 3D-Modellierung wären möglich.
Für seine außergewöhnlichen Leistungen hat Simon Winkelbach in diesem Jahr bereits zwei renommierte Preise erhalten: den ersten Preis der Siegfried Werth Stiftung zur Förderung der Messtechnik für seine Diplomarbeit über die „Gradienten basierte Rekonstruktion von 3D-Oberflächen“ sowie den Hauptpreis der Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung (DAGM e.V.).
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