Jetzt will Apple (Börse Frankfurt: APC) bare Münze sehen: Im privaten Kartellprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) forderte Konzernchef Steve Jobs eine Strafe von einer Milliarde Dollar. Diese Summe sollte an eine Reihe von hilfsbedürftigen US-Schulen ausgezahlt werden. Die Institute könnten dann selbst entscheiden, welche Software sie dafür erstehen wollten.
Apple hatte sich schon früher gegen den Kompromiss, den der Konzern von Bill Gates mit rund hundert Sammelklägern ausgehandelt hatte, gestellt. Microsoft soll innerhalb von fünf Jahren Software, Trainingseinheiten und Bargeld im Wert von über einer Milliarde Dollar (1,1 Milliarden Euro) an US-Schulen spenden. Diese Einigung sei keine Strafe, erklärte Jobs vor einigen Tagen. Vielmehr werde es dem sowieso schon marktbeherrschenden Konkurrenzunternehmen erlaubt, sich auch noch in den Schulen auszubreiten. Der Übereinkunft muss noch der mit den Sammelklagen befasste Richter Frederick Motz zustimmen.
Auch der amerikanische Softwareverband Computer and Communications Industry Association (CCIA) hatte sich zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief erklärte der Verbandsvorsitzende Edward Black, ein Urteil zu Gunsten der Einigung sei fatal: Die Vergabe von Open Source-Software hätte einen gleichbedeutenden, vielleicht besseren Effekt als wenn man Microsoft sein Monopol auf einen so sensiblen Markt wie den von Schulsoftware ausweiten lasse.
Der Großteil der privaten Klagen war nach dem 5. November 1999, an dem Richter Thomas Jackson im „großen“ Kartellrechtsprozess seine „Finding of Facts“ präsentierte, eingegangen (ZDNet berichtete). Im Anschluss daran hatte eine ganze Reihe von namhaften US-Anwälten weitere Privatklagen gegen die Firma von Bill Gates erhoben. Richter Jackson erklärte damals, der Software-Konzern habe seine Monopolstellung missbraucht, um konkurrierenden Firmen sowie Verbrauchern zu schaden. Letztere hätten überteuerte Betriebssysteme kaufen müssen.
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