Categories: Unternehmen

Fusion von HP und Compaq vielleicht vor dem Aus

Die vor drei Monaten verkündete Übernahme von Compaq (Börse Frankfurt: CPQ) durch Hewlett-Packard (HP; Börse Frankfurt: HWP) steht offenbar vor dem Aus. Der größte Aktionär des US-Computerunternehmens will gegen die geplante Fusion mit dem Konkurrenten Compaq stimmen. Der Treuhänderausschuss der „David and Lucile Foundation“, die 10,4 Prozent der HP-Aktien besitzt, werde voraussichtlich gegen den Zusammenschluss votieren, erklärte die Vorsitzende Susan Packard Orr.

Nach eingehender Prüfung und Analyse der Fusionspläne sei die Stiftung zu dem Schluss gekommen, dass es eher in ihrem Interesse sei, wenn das Unternehmen nicht an dem Zusammenschluss festhalte. Die beiden Computerfirmen bedauerten den Beschluss der Stiftung. Aus Verantwortung gegenüber Aktionären, Kunden und Angestellten wollten sie jedoch an den Fusionsplänen festhalten, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Ob diese allerdings durchgezogen werden könnten, ist mehr als fraglich: Laut der „Süddeutschen Zeitung“ umfasst der Block der Gegner nun 18 Prozent. Die übrigen institutionellen Anleger könnten sich nach diesem deutlichen Votum ihre Entscheidung nochmals gründlicher überlegen.

Walter Hewlett, Sohn des HP-Mitbegründers Bill Hewlett, verwies auf einen „großen Widerstand“ unter den Aktionären gegen die geplante Fusion. „In dieser Transaktion sind alle Zeichen negativ“, erklärte er in Palo Alto. Er habe in den vergangenen Wochen mit mehreren Aktionären von Hewlett-Packard gesprochen. Die Hewlett-Familie hatte bereits Anfang November die Fusionspläne scharf kritisiert.

Mit der im September angekündigten Fusion würde nach dem Branchenprimus IBM der zweitgrößte Computerkonzern der Welt mit etwa 137.000 Beschäftigten entstehen. Neben den Aktionären müssen auch die Kartellbehörden zustimmen. Die Computerindustrie kämpft derzeit mit massiv nachlassender Nachfrage. Darunter litten zuletzt auch HP und Compaq. Zusammen mussten beide Unternehmen in diesem Jahr bereits 17.500 Beschäftigte entlassen, an den Aktienmärkten ging es stetig bergab. Hewlett-Packard war 1939 von Bill Hewlett und David Packard in einer Garage im kalifornischen Palo Alto gegründet worden.

ZDNet hat Details und Stimmen zum Megadeal in einem Spezial zusammengefasst.

Kontakt:
Hewlett-Packard, Tel.: 07031/140 (günstigsten Tarif anzeigen)
IBM, Tel.: 01803/313233 (günstigsten Tarif anzeigen)
Compaq, Tel.: 089/99330 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

CopyRhadamantys greift weltweit Unternehmen an

Ausgeklügelte Phishing-Kampagne verwendet eine weiterentwickelte Version der Rhadamanthys-Stealer-Malware.

11 Stunden ago

Facebook Marketplace: EU verhängt Geldbuße von fast 800 Millionen Euro gegen Meta

Die EU-Kommission kritisiert die Verknüpfung von Facebook und dem hauseigenen Online-Kleinanzeigendienst. Sie sieht darin einen…

14 Stunden ago

Umfrage: Angestellte in Deutschland unterschätzen NIS-2-Richtlinie

Fast zwei Drittel halten jedoch eine Umsetzung aller Vorgaben von NIS 2 bis Jahresende für…

24 Stunden ago

Kostenloser Dekryptor für ShrinkLocker

Mit dem Dekryptor von Bitdefender können Opfer von Attacken mit der Shrinklocker-Ransomware Dateien wiederherstellen.

2 Tagen ago

Malwarebytes warnt vor Betrugsmaschen beim Weihnachtseinkauf

In der Vorweihnachtszeit ist vor allem Malvertising auf dem Vormarsch. Cyberkriminelle locken Nutzer über schädliche…

2 Tagen ago

Bedrohungsindex: Deutliche Zunahme von Infostealern im Oktober

Dazu trägt unter der Infostealer Lumma-Stealer bei. Hierzulande dominiert der Infostealer Formbook die Malware-Landschaft.

2 Tagen ago