Der Aufsichtsrat von Tele Danmark hat gestern entschieden, das Telekommunikationsunternehmen Talkline nun doch nicht zu verkaufen. Eine „deutlich verbesserte Ertragslage der deutschen Tochtergesellschaft“ sowie „die zu geringen Angebote“ wurden als Begründung genannt. Die Entscheidung gelte sowohl für die Mobilfunk-Aktivitäten als auch für den Mehrwertdienste-Spezialisten Talkline ID. „Tele Danmark glaubt an die Zukunft dieser Bereiche und engagiert sich weiter im deutschen Markt“, sagte der Vorsitzender der Geschäftsführung von Talkline, Henning Vest.
Erst Ende vergangenen Monats hatte die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Verhandlungskreise gemeldet, es gebe keinen Interessenten mehr für eine Übernahme. Im Gespräch sei eine Kaufsumme von 200 Millionen Euro gewesen. Auch ein versuchtes Management-Buy-Out sei mittlerweile „gestorben“.
Im Gespräch als neuer Eigner seien Debitel, die britische Telefongesellschaft Carphone Warehouse sowie der deutsche Mobilfunkeinsteiger Quam gewesen. Eine Übernahme durch Mobilcom (Börse Frankfurt: MOB) platzte zwischenzeitlich (ZDNet berichtete). „Ein mögliches Management-Buy-Out von Talkline durch den ehemaligen Vorsitzenden der Geschäftsführung, Klaus Rasmussen, wäre eine dritte Option“, berichteten unternemensnahe Quellen im September ZDNet. Der ehemalige Chef war damals aus dem Unternehmen ausgeschieden und auf die Suche nach Investoren für einen Kauf von Talkline gegangen.
Ende September waren Henning Dyremose zum Aufsichtsratsvorsitzenden und Henning Vest zum neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung berufen worden. Neuer Geschäftsführer Finanzen wurde Hans Carstensen.
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