Aus einer am Freitag vorgelegten Zeugenliste geht hervor, dass die neun verbliebenen Klägerstaaten unter anderem einen Nokia-Manager im Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) aussagen lassen wollen. Neben dem Nokia (Börse Frankfurt: NOA3) Vice President William Plummer soll zudem der Produktmanager Larry Pearson von SBC Communications in den Zeugenstand treten. SBC ist eines der größten Telekommunikationsunternehmen der USA.
Dies wäre das erste Mal, dass sich in dem seit Jahren andauernden Prozess Firmen außerhalb der Softwarebranche zu Wort melden. Microsoft wollte keinen Kommentar zu den Nominierungen abgeben.
Nach dem Willen der US-Länder Kalifornien, Connecticut, Florida, Iowa, Kansas, Massachusetts, Minnesota, Utah und West Virginia sowie dem District of Columbia soll der Softwarekonzern sein Betriebssystem Windows nur noch in einer vereinfachten Version anbieten dürfen. Sowohl die Internet-Zugangssoftware als auch die Multimedia-Elemente müssten aus Windows ausgekoppelt werden. Sollte sich Microsoft nicht auf die Forderung einlassen, müsse der Konzern den Quellcode des Internet-Explorers und eventuell auch des Betriebssystems Windows veröffentlichen.
Mit dem US-Justizministerium und der Hälfte der 18 klagenden Bundesstaaten hatte Microsoft Anfang November eine gütliche Einigung gefunden. Danach muss Microsoft den PC-Herstellern mehr Freiheiten für den Einbau von Software konkurrierender Firmen geben. Die restlichen neuen Bundesstaaten halten diese Lösung jedoch für zu Microsoft-freundlich und verfolgen ihre Klage weiter.
Ihr Vorschlag sieht ferner vor, dass das Gericht einen Beauftragten ernennen soll, der die Einhaltung der Regelungen durch Microsoft kontrolliert. Ferner soll das Unternehmen selbst einen internen Beauftragten ernennen, der dafür gerade stehen soll, dass der Konzern alle Gerichtsbeschlüsse befolgt. Dies war am Freitag geschehen (ZDNet berichtete).
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