Richter Frederick Motz hat die Entscheidung im Fall der privaten Kartellrechtsklagen gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) auf kommendes Jahr verschoben. Keinesfalls werde er ein Urteil vor dem 10. Januar fällen, so Motz.
Ursprünglich wollte der Richter seine Entscheidung Mitte Dezember bekannt geben (ZDNet berichtete). Nun aber sehe er mehr Sinn darin, den beiden Parteien mehr Zeit für eine außergerichtliche Einigung zu geben. Gerade kalifornische Anwälte zeigten sich außerordentlich enttäuscht von dem bisher ausgehandelten Deal.
Laut dem Abkommen soll das Verfahren gegen die Zahlung von etwa 1,1 Milliarden Dollar eingestellt werden (ZDNet berichtete). „Die Einigung sieht vor, dass Microsoft den 14.000 bedürftigsten Schulen der USA Soft- und Hardware sowie Support und Training für mehr als eine Milliarde Dollar zukommen lässt“, erläuterte Konzernchef Steve Ballmer vor einigen Tagen. Dieser Plan stieß auf massive Kritik von Konkurrenten wie Apple (Börse Frankfurt: APC) oder auch des amerikanischen Softwareverbandes Computer and Communications Industry Association (CCIA). Apple-Boss Steve Jobs hatte eine Strafe von einer Milliarde Dollar in Bar gefordert. Diese Summe sollte Microsoft an eine Reihe von hilfsbedürftigen US-Schulen auszahlen. Die Institute könnten dann selbst entscheiden, welche Software sie dafür erstehen wollten.
Der Großteil der privaten Klagen war nach dem 5. November 1999, an dem Richter Thomas Jackson seine „Finding of Facts“ präsentierte, eingegangen (ZDNet berichtete). Im Anschluss daran hatte eine ganze Reihe von namhaften US-Anwälten weitere Privatklagen gegen die Firma von Bill Gates erhoben. Richter Jackson erklärte damals, der Software-Konzern habe seine Monopolstellung missbraucht, um konkurrierenden Firmen sowie Verbrauchern zu schaden. Letztere hätten überteuerte Betriebssysteme kaufen müssen.
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