Der US-Konzern Liberty Media will bei seinem geplanten Einstieg in das deutsche Kabelfernsehen keine Zugeständnisse an das Bundeskartellamt machen. Eine Genehmigung des Kabel-Geschäftes zwischen Liberty und der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) sei nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten, berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ unter Berufung auf eine neue Stellungnahme des US-Konzerns.
Demnach hält Liberty an seinen bisherigen Plänen fest, die Kabelnetze nur zögerlich zum Telefonanschluss auszubauen. Das Kartellamt hatte auf mehr Konkurrenz zum Ex-Monopolisten Telekom gedrängt. Stattdessen attackiert Liberty die großen deutschen Fernsehsender und Konzerne, die beim Kartellamt eine Untersagung des Kabel-Geschäftes mit der Telekom beantragt hatten.
Die drei Gruppen ARD/ZDF, Kirch (SAT.1, Pro Sieben) und Bertelsmann (RTL) wollten offenbar „ihr einträgliches Oligopol auf dem Fernsehmarkt so lange wie möglich halten“, zitierte die Zeitung aus der 76-seitigen Stellungnahme beim Kartellamt. Das Vorhaben stößt bei zahlreichen Fernsehsendern auf Widerstand. Grund sind Pläne des US-Konzerns, einen eigenen Digital-Decoder für dem Programmempfang durchzusetzen.
Die TV-Sender fürchten, damit aus dem Kabel verdrängt zu werden. In der Stellungnahme nennt Liberty erstmals eine Gesamtsumme von 8,3 Milliarden Euro (16,2 Milliarden Mark) für die vorgesehenen Investitionen in das Kabel bis zum Jahr 2010, die zu dem Kaufpreis dazukommen. Liberty hatte Anfang September für 5,5 Milliarden Euro die letzten noch unverkauften sechs Kabelnetzregionen von der Deutschen Telekom übernommen, allerdings muss das Kartellamt dem Deal zustimmen.
Das Bundeskartellamt hatte Anfang Dezember die Prüfungsfrist für den Kauf des Telekom-Kabelnetzes bis zum 28. Februar verlängert.
ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.
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