Die neun Bundesstaaten, die den Kartellrechtsprozess gegen Microsoft (Börse Frankfurt: MSF) aufrechterhalten, haben die zuständige Richterin Colleen Kollar-Kotelly zur Beschleunigung des Verfahrens aufgefordert. Ein neuerliches Gesuch des Konzerns um Aufschub solle abgelehnt werden. Die Firma von Bill Gates hatte darum gebeten, seine Anhörung zu den Vorschlägen der Bundesstaaten nicht bis zum 11. März abgeben zu müssen. Diesen Termin hatte die Richterin zunächst als Frist genannt.
„Der Antrag ist nicht viel mehr als der Versuch, frühere Argumente für einen Aufschub aufzuwärmen“, erklärten die Bundesstaaten in ihrer Eingabe an Kollar-Kotelly. „Es ist keine Überraschung, dass Microsoft einen Aufschub für ein Verfahren fordert. Diese sollen die Firma schließlich davon abhalten, mit Praktiken fortzufahren, die das Gericht als ungesetzlich gebrandmarkt hat.“
Microsoft wies die Vorwürfe am Montag in einem vierseitigen Schreiben umgehend zurück. „Wir arbeiten ja gerade an einer Einigung, die weit über das hinausgeht, was das Gericht bislang gefordert hat“, erklärte Konzernsprecher Jim Desler. Gleichzeitig erhob er seinerseits den Vorwurf, die klageführenden Staaten würden einen „komplett neuen Prozess“ initiieren. Sie sollten sich vielmehr den Verhandlungen über eine gütliche Einigung mit dem US-Justizministerium anschließen.
Wie berichtet hatte das amerikanische Justizministerium im September erklärt, auf eine Aufteilung zu verzichten. Die neun Bundesstaaten Kalifornien, Connecticut, Florida, Iowa, Kansas, Massachusetts, Minnesota, Utah, West Virginia sowie der District of Columbia wollen den Kompromiss zwischen Justiz und Microsoft jedoch nicht mittragen und führen den Prozess nicht zuletzt in der Hoffnung auf Schadenersatz fort.
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