Angesichts der erwarteten harten Auflagen für Liberty Media stehen nach Informationen der „Telebörse“ mehrere Investoren bereit, um an Stelle des US-Konzerns das Telekom-Kabelnetz zu kaufen. Die Deutsche Bank wolle einen neuen Kabel-Riesen aus ihrer Tochterfirma Telecolumbus und der Konkurrentin Primacom und EWT/TSS aufbauen, zu dem später noch Bosch Telecom stoßen solle, meldete das Magazin am Mittwoch vorab.
Für das Kabelnetz in Bayern sollen den Angaben zufolge die Staatsregierung in München, die Bayerische Landesbank und mehrere Verleger ein Konsortium bilden. Liberty Media ringt derzeit mit dem Bundeskartellamt um den Einstieg auf dem deutschen Markt. Anfang September hatte der US-Konzern angekündigt, die letzten noch unverkauften sechs Kabelnetzregionen der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) für 5,5 Milliarden Euro (knapp 10,8 Milliarden Mark) zu übernehmen.
Stimmt das Kartellamt zu, würde Liberty mit zehn Millionen Kunden auf einen Schlag größter Kabelnetzbetreiber in der Bundesrepublik. Auch die meisten deutschen TV-Sender stellen sich gegen Liberty, weil Firmenchef John Malone eigene Empfangsgeräte einsetzen will. Die Sender fürchten, dabei aus dem Kabel verdrängt zu werden. Das Kartellamt hatte die Prüfungsfrist für den Deal Anfang Dezember bis zum 28. Februar verlängert (ZDNet berichtete laufend).
ZDNet bietet einen News-Report zur Übernahme des Fernsehkabels für zehn Millionen deutschen Haushalte durch den amerikanischen Medienkonzern Liberty.
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