Categories: Unternehmen

Bilanz-Affäre der Telekom nimmt kein Ende

Die Affäre um möglicherweise gefälschte Bilanzen der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) zieht sich noch mindestens bis Jahresende hin: Vorher werde die Bonner Staatsanwaltschaft „auf keinen Fall“ mit den Aktenbergen fertig sein, sagte Behördensprecher Friedrich Apostel am Mittwoch in Bonn. Seinen Angaben zufolge sind bereits fünf Beamte der Staatsanwaltschaft mit der Affäre beschäftigt. Um die Vorwürfe der falschen Bilanzen bei dem Staatskonzern zu prüfen, habe die Behörde eigene Räume anmieten müssen. „Das ließ sich in unserem Haus nicht machen.“

Die Telekom hatte in den vergangenen Monaten wie laufend berichtet einräumen müssen, dass ihr Immobilienbesitz weniger wert ist als in der Eröffnungsbilanz für 1995. Gegen die Firmenspitze und Konzernchef Ron Sommer selbst wurden deswegen Anzeigen erstattet, weil Anleger beim ersten Telekom-Börsengang im Herbst 1996 und allen weiteren Aktienemissionen möglicherweise über den Wert des Unternehmens getäuscht wurden. Sie sollen demnach bewusst falsche Werte in die Bilanz eingestellt werden.

Die Telekom hatte den Staatsanwälten Mitte Dezember ein umfangreiches Wertgutachten zur Verfügung gestellt, in dem sämtliche Immobilien des Konzerns einzeln bewertet werden. Darin musste sie deren Wert um weitere 460 Millionen Euro (900 Millionen Mark) nach unten korrigieren. Schon in den vergangenen Jahren hatte der Konzern den Wert seiner Immobilien nachträglich um insgesamt vier Milliarden Mark mindern müssen.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800-3300700

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

1 Tag ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

4 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

5 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

5 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

5 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

6 Tagen ago