Durch eine Partnerschaft mit der Deutschen Telekom (Börse Frankfurt: DTE) will Innenminister Otto Schily (SPD) die Sicherheit in Datennetzen erhöhen. Beide Seiten schlossen dazu eine Vereinbarung, wie Schily und Telekom-Chef Ron Sommer am Mittwoch in Berlin bekanntgaben.
Ziel sei es, „einen höchstmöglichen Schutz der elektronischen Kommunikation vor Ausspähung und Hackerangriffen“ zu erreichen. Das Bundeskabinett schuf mit einem Beschluss unterdessen Voraussetzungen für die flächendeckende Einführung elektronischer Signaturen und weitere Sicherungen im elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr. Diese sollen einen „IT-Grundschutz“ gewährleisten.
„Zu den wichtigsten Nervensträngen moderner Gesellschaften gehören die Informations- und Kommunikationsnetze eines Landes, daher muss uns an dem zuverlässigen Schutz dieser Netze besonders liegen“, konstatierte Schily. Dabei erinnerte er an die Anschläge vom 11. September, die „uns vor Augen geführt haben, dass terroristische Anschläge sich gegen die Nervenzentren der modernen Zivilisation richten können.“
Sommer ergänzte: „Wir müssen einfach besser sein als potenzielle Angreifer.“ Die Vereinbarung zwischen Bund und Telekom sieht eine enge Kooperation der Computer-Experten beider Seiten in so genannten CERT-Gruppen (Computer Emergency Response Teams) vor.
Im Katastrophenfall ist vorgesehen, die Menschen nicht nur traditionell über Rundfunk und Fernsehen, sondern auch über „zeitgemäße Medien wie das Internet“ zu informieren, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung Schilys und Sommers. „Wo früher die Sirenen heulten, soll künftig das Handy alarmieren, die Funkuhren schrillen und bei jedem, der gerade im Internet surft, sich ein Warnfenster öffnen“, sagte Schily. Sommer hob hervor, dass mehr Sicherheit beim Datenaustausch auch für die Wirtschaft von großer Bedeutung sei.
„Höhere Sicherheitsstandards werden die Akzeptanz und Nutzungsintensität elektronischer Dienstleistungen weiter steigern“, sagte der Telekom-Chef. Übereinstimmend wiesen Sommer und Schily allerdings darauf hin, dass Sicherheit im IT-Bereich nicht nur Sache der Anbieter und der Regierung sei, sondern auch der Nutzer, die ihnen zur Verfügung gestellte Möglichkeiten auch nutzen müssten.
Sommer und Schily betonten, dass an der Zusammenarbeit zwischen Regierung und IT-Branche auch weitere Unternehmen beteiligt würden. Allerdings sei der Bund für die Deutsche Telekom „ein sehr wichtiger Kunde“, sagte Sommer und fügte hinzu: „Wir machen das nicht aus Wohltätigkeit.“
Schily verwies auf die bereits bestehende „sehr erfolgreiche“ Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung und Telekom beim Informationsverbund zwischen den in Bonn und den in Berlin ansässigen Dienststellen. „Dieses Netzwerk gewährleistet eine sichere und moderne Regierungskommunikation“, so Schily.
Der Minister verwies darauf, dass das E-Mail-Aufkommen der Bundesregierung von rund 40.000 im Jahr 1999 mittlerweile auf rund 1,7 Millionen monatlich angestiegen sei. Da eine weitere Steigerung erwartet werde, sei bereits eine Erweiterung des Systems auf eine Kapazität von bis zu fünf Millionen E-Mails monatlich vorgenommen worden.
Einzelheiten zu dem Kabinettsbeschluss zur elektronischen Signatur sollten am Donnerstag bekannt gegeben werden. Diese Verschlüsselung gilt als Grundvoraussetzung für zahlreiche Sicherheitsfunktionen.
Kontakt:
Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000
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