Kritik an höheren T-Mobile-Gebühren für SMS

Politiker und Verbraucherschützer kritisieren den Plan der Telekom-Tochter T-Mobile, die Preise für Kurznachrichten um über 100 Prozent zu erhöhen. Die Gebühren für netzinterne SMS sollen in einigen Tarifen von 7,7 auf 19 Cent steigen. Verbraucherschutzministerin Renate Künast (Grüne) erklärte, die Handy-Benutzung und das Verschicken von SMS gehörten zum Lebensstil Jugendlicher. Die zum Teil bereits gravierenden Verschuldungsprobleme würden durch die Erhöhung weiter zunehmen.

Künast kritisierte auch die mangelnde Transparenz der Kosten durch das Versenden von SMS. Nach jedem Versenden müsste vom Anbieter auf dem Handy dargestellt werden, wieviel Kosten durch das Versenden entstanden seien. Der Vorsitzende der Kinder- und Jugendkommission im Deutschen Bundestag, Klaus Haupt (FDP), forderte die Deutsche Telekom (Börse Frankfurt: DTE) auf, ihren Schritt zu überdenken. Haupt warnte in der „Bild am Sonntag“ ebenfalls vor der Schuldenfalle.

Sollte die Telekom bei ihrer Entscheidung bleiben, müsse sie Kinder und Jugendliche in einer großangelegten Werbekampagne über die Gebührenerhöhung aufklären. Christian Dieckmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen sagte: „Das ist reine Abzocke, da werden Jugendliche zur Umsatzsteigerung missbraucht“. T-Mobile-Sprecher Stephan Althoff verteidigte den Plan des Mobilfunkanbieters: „In anderen Tarifen kosten SMS schon lange 20 Cent. Mit einheitlich 19 Cent wird es für diese Kunden, zu denen auch viele Jugendliche gehören, sogar billiger. Ab Sommer bieten wir außerdem spezielle Tarifoptionen für SMS-Vielnutzer an.“ Kai Petzke vom Branchendienst Teltarif.de widersprach dieser Einschätzung. Gerade für die „Fun-Generation“ werde es teurer. Aus Sicht von Karin Thomas-Martin von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg müssten die Mobilfunkanbieter die Preise sogar senken. Pro SMS verdiene der Anbieter mindestens 75 Prozent. Eine Kurzmitteilung koste aber nicht mehr als ein bis zwei Cent. Andere Mobilfunkanbieter wollen nach Informationen von „Bild am Sonntag“ nachziehen. E-Plus-Sprecherin Catrin Glücksmann kündigte demnach an, dass es für Neukunden im Frühjahr neue SMS-Preise geben werde. Auch Viag-Interkom-Sprecher Stefan Zuber schließt demnach eine Preiserhöhung nicht aus.

Kontakt: Deutsche Telekom, Tel.: 0800/3301000

ZDNet.de Redaktion

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