Die Neonazi-Szene in Deutschland organisiert sich nach Erkenntnissen des Verfassungsschutzes immer häufiger mit Hilfe von SMS-Kurzmitteilungen. Die Rechtsextremisten verschickten die von Mobiltelefonen zu empfangenen Botschaften anonym über das Internet, sagte ein leitender Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutzes der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“.
Demnach nutzten sie dabei kommerzielle Internet-Anbieter, die teilweise kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr SMS-Mitteilungen über das Netz verschickten. Da die Rechtsextremisten in der Regel falsche Personendaten angeben, sei ihre Spur meist nicht nachzuverfolgen. Laut Verfassungsschutz gehen die Rechtsextremen bei der Organisation von Skinhead-Konzerten und heimlichen Treffen meist nach dem selben Muster vor.
Die Veranstaltung werde zunächst auf rechtsextremistischen Internetseiten ohne Ortsnennung angekündigt. Wer teilnehmen wolle, müsse sich um die Aufnahme in eine SMS-Liste bemühen, wofür häufig ein Bürge aus der rechtsextremen Szene nötig sei. Am Morgen der Veranstaltung erhalten die potenziellen Teilnehmer per SMS dann die Order, sich mit dem Auto in eine bestimmte Region zu bewegen, häufig in ein Drei-Länder-Eck, um die Polizei gleich mehrerer Bundesländer zu verwirren. In weiteren Kurzmitteilungen würden die Rechtsextremen bis an den Veranstaltungsort gelotst.
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