Debatte: ICANN an der Hundeleine

ICANN-Direktor Andy Müller-Maguhn hat bei der in Salzburg stattfindenden Konferenz „Internet Governance 2002“ die Abhängigkeit der Organisation ICANN vom amerikanischen Wirtschaftsministerium kritisiert. Problematisch sei vor allem die Tatsache, dass Root-Server-Dateien erst nach Zustimmung der Behörde geändert werden dürften. Dadurch wäre die ICANN unter anderem nach einem Anschlag auf die amerikanische Regierung handlungsunfähig, erklärte Müller-Maguhn weiter. Im Zusammenhang mit dem Anschlag vom 11. September erhalte dieses Thema natürlich besondere Brisanz.

ICANN Direktor Rob Blokzijl von Ripe machte klar, dass er der Debatte um Domainnamen nur unterhaltsamen Wert beimisst. Das Domain-System sei überflüssig, da das Internet auch ohne namen funktionieren würde, es sei im Prinzip auf Zahlen aufgebaut (IP-Adressen).

Helmut Schink von Siemens und ebenfalls ICANN Direktor lenkte die Aufmerksamkeit vor allem auf die finanzielle Situation von ICANN. Diese sei sehr instabil, da kaum Geldreserven vorhanden seien. Herbert Vitzthum (CCTLD Liaison Officer) stellte dazu jedoch fest, dass der Cashflow derzeit ausreichend ist, um die Finanzierung zu gewährleisten. ICANN finanziert sich derzeit hauptsächlich durch Gebühren von Domain-Registrierungsstellen.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

14 Stunden ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

2 Tagen ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

2 Tagen ago

Bericht: Apple arbeitet an faltbarem iPad

Es kommt angeblich 2028 auf den Markt. Das aufgeklappte Gerät soll die Displayfläche von zwei…

3 Tagen ago

HPE baut Supercomputer am Leibniz-Rechenzentrum

Das System basiert auf Hardware von HPE-Cray und Nvidia. Die Inbetriebnahme erfolgt 2027.

3 Tagen ago

Bund meldet Fortschritte in der Netzversorgung

Die Bundesnetzagentur hat ihr Gigabit-Grundbuch aktualisiert. Drei von vier Haushalten sollen jetzt Zugang zu Breitbandanschlüssen…

3 Tagen ago