Forscher sehen Ende der englischsprachigen Dominanz im Web

Die Firmen im Web haben ein Problem: Zwar sind über 80 Prozent der schätzungsweise 14 Millionen Sites englischsprachig. Aber nur für 43 Prozent der weltweit über 400 Millionen Surfer ist Englisch Muttersprache. Die Zahl der nicht-englischen Internet-Nutzer wird voraussichtlich bis 2003 auf 65 Prozent ansteigen. Studien haben zudem ergeben, dass Kunden doppelt so lange auf Sites in ihrer Muttersprache blieben und dreimal so viel kauften.

Den Aufbau von vielsprachigen Web-Präsenzen zu erleichtern, hat sich eine Forschergruppe aus fünf europäischen Ländern zur Aufgabe gemacht. „Das Monopol der englischen Sprache im Internet wird bald vorbei sein“, zeigte sich die Leiterin des des Projekts Babelweb, Elisabeth den Os, überzeugt. Grundannahme ihrer Arbeit war, dass kleine wie große Unternehmen in der Lage sein müssen, multilinguale Dienste im Web anzubieten.

Babelweb entwickelte eigene Richtlinien für die Erstellung mehrsprachiger Web-Präsenzen. Eine der grundlegenden Empfehlungen ist, dass multilinguale Elemente von Anfang an in die Planung einer Website einbezogen werden sollten. „Eine einsprachige Website hinterher mehrsprachig zu machen, würde ernste Probleme für deren Architektur verursachen“, so die Projektmanagerin Valérie Blavette.

Babelweb entwickelte eine Drei-Ebenen-Struktur für die Architektur multilingualer Websites. Ebene eins ist eine relationale Datenbank für die Inhalte, Ebene zwei eine übergreifende Struktur, in der die Inhalte organisiert werden, und Ebene drei umfasst die Darstellung der mehrsprachigen Inhalte auf dem Bildschirm des Nutzers.

Babelweb hat auch Übersetzungs-Datenbanken sowie Software für automatische Übersetzung und Zusammenfassung verglichen. Das Ergebnis: Übersetzungs-Datenbanken können zu Kostenersparnissen in der Größenordnung von 20 Prozent führen. Allerdings müssten nach wie vor Profi-Übersetzer mit am Werk sein.

Obwohl automatische Übersetzung und Zusammenfassung ebenfalls Vorteile aufwiesen, lieferten sie keine völlig zufriedenstellende Übersetzungsqualität und erforderten ein hohes Maß an Fachwissen zur Implementierung.

Kontakt:
Eurescom, Tel.: 06221/989121 (günstigsten Tarif anzeigen)

ZDNet.de Redaktion

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